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Wegen Corona-KrisePerspektive Rhein-Erft kann 20-jähriges Bestehen nicht feiern

Lesezeit 3 Minuten

Die Musikgruppe „OffBeat“ trifft sich – außerhalb von Corona – einmal im Monat.

Bergheim – In diesen Tagen ist eben alles anders. Das erfahren die Mitglieder und Helfer des Vereins Perspektive Rhein-Erft gerade am eigenen Leib. 20 Jahre gibt es den Verein schon, der sich damals aus einer Elterninitiative in Elsdorf gegründet hatte, um die Situation von Menschen mit Behinderung zu verbessern. Doch feiern kann die Perspektive wegen Corona nicht, dabei gibt es doch allen Grund dazu.

Kochen, basteln, Sport machen oder einfach nur spazieren gehen

Gegründet hat den Verein Heilpädagogin Gabriele Nase, sie bildet auch zurzeit mit Gerda Steffens und Ute Nett den Vorstand. In Elsdorf finden bis heute die wöchentlichen Treffen statt. 2002 erhielt die Perspektive als Träger dafür die Anerkennung als „Kleine Offene Tür“.

Gerda Steffens (l.) und Ute Nett (r.) bilden mit Gründerin Gabriele Nase den Vorstand des Vereins.

Jeden Tag – außerhalb der Corona-Pandemie – treffen sich zwischen acht und zehn Menschen mit Behinderung sowie zwei Betreuer. Sie kochen zusammen, basteln, gehen spazieren, machen Sport – je nachdem, wer dabei ist und worauf die Gruppe Lust hat.

Einmal im Monat trifft sich die integrative Musikgruppe „OffBeat“, auch Wochenend-Ausflüge mit rund 20 Teilnehmern zum Beispiel nach Holland und in die Lüneburger Heide organisiert die Perspektive Rhein-Erft. Die Freizeitangebote finanziert der Verein aus öffentlicher Förderung, Mitgliedsbeiträgen und Spenden, etwa 60 Mitglieder hat die Perspektive zurzeit.

Die Nachfrage nach Wohnraum ist hoch

Im Jahr 2004 startete der Verein das „Ambulant Betreute Wohnen“. Hier unterstützt die Perspektive Menschen mit Behinderungen in Einzelwohnungen und Wohngemeinschaften. Weil die Nachfrage so groß war, gründete die Perspektive 2011 zusammen mit dem Verein Werft die Curacon Rhein-Erft-Kreis. Die Gesellschaft, die die Felder Freizeit und Wohnen von der Perspektive Rhein-Erft übernommen hat, betreibt inzwischen in eigenen Häusern elf Wohngemeinschaften mit insgesamt 52 Bewohnern, in Einzelwohnungen leben 29 Menschen. Die Nachfrage ist nach wie vor hoch: „Der Wohnraum fehlt zurzeit“, sagt Ute Nett.

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Seit 2014 hat der Verein seine Räumlichkeiten in Bergheim an der Südweststraße 16. Dort findet man auch das Büro der Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit geistiger Behinderung (Kokobe), die 2004 gegründet wurde. Seit 2018 gibt es dort außerdem die Ergänzende Unabhängige Teilhabe (EUTB) als Beratungsstelle für Menschen mit körperlichen Behinderungen und Beeinträchtigungen.

Wie überall können aber auch die Angebote der Perspektive zurzeit nicht stattfinden, weder die Treffen noch die Jubiläumsfeier. Die Bewohner in den WGs dürfen keinen Besuch empfangen. „Ich merke das gerade selbst“, sagt Gerda Steffens. Ihre Tochter lebt in einer solchen WG und sie kann sie nicht besuchen. „Wir telefonieren aber und sehen uns am Fenster“, sagt sie und lacht. Ob der Verein die Jubiläumsfeier nachholt, weiß noch niemand. Die Perspektive würde sich auch über weitere Mitglieder und Spenden freuen.