AboAbonnieren

Rhein-Erft-KreisStadtbahnlinie von Köln über Pulheim nach Niederaußem rückt näher

Lesezeit 2 Minuten

Der Rangierbahnhof in Niederaußem könnte Haltstelle einer Stadtbahnlinie nach Köln werden.

Rhein-Erft-Kreis – Der Bau einer Stadtbahnlinie von Köln bis nach Niederaußem wird greifbar. Die Kooperationspartner – der Rhein-Erft-Kreis sowie die Städte Köln, Pulheim und Bergheim – haben nun eine Vorstudie zum Bau der Strecke vorgelegt.

Das Fazit der Gutachter vom Büro Stadtverkehr Hilden: Eine Stadtbahn wäre „verkehrlich und siedlungsstrukturell empfehlenswert“. Gutachter Jean-Marc Stuhm spricht sich wegen der höheren Chance auf eine Förderung mit Geld von Bund und Land auch gleich für die Variante aus, die eine Verlängerung der Linie 4 ab Bocklemünd über Brauweiler und Glessen bis nach Niederaußem vorsieht. Doch auch in diesem Fall seien noch „ergänzende siedlungsstrukturelle Maßnahmen erforderlich“, sagt Stuhm. Sprich: Es müssten rechts und links der Strecke noch Bürger angesiedelt werden, damit es ausreichend Nachfrage gibt.

Stadtbahnlinie von Köln nach Niederaußem soll 278 Millionen Euro kosten

Geschätzte Kosten für die 16,6 Kilometer lange Strecke, an der 14 neue Haltestellen entstehen könnten: 278 Millionen Euro. Die Fahrtzeit von Köln bis Niederaußem würde 27 Minuten betragen.

Ebenfalls geprüft wurde von den Gutachtern eine Fortführung der Linie 1 in mehreren Varianten ab Weiden-West bis Niederaußem. Hier lägen die geschätzten Gesamtkosten bei rund 240 Millionen Euro. Die Strecke über 13 Haltstellen wäre in 21 Minuten zu bewältigen. Allerdings erwarten die Gutachter auf dieser Strecke nicht so viele Fahrgäste – damit stünden die Chancen auf eine Förderung nicht so hoch. Die Studie legt dabei schon zugrunde, dass sowohl in Bergheim als auch in Pulheim und Köln neue Baugebiete mit mindestens 2100 Wohneinheiten an der möglichen Strecke entstehen.

Rhein-Erft: Noch in diesem Jahr soll eine Studie in Auftrag gegeben werden

„Auch wenn das Vorhaben noch recht vage und theoretisch scheint, gehen wir Projektpartner mit dieser Vorstudie einen wichtigen Schritt“, sagt Landrat Frank Rock. „Die Schienen bilden das leistungsstarke Rückgrat des ÖPNV.“ Daher werde sich der Einsatz für die neue Strecke lohnen. Da die Stadt Köln schon seit Jahren nach der besten Variante einer Schienenanbindung für den Stadtteil Widdersdorf suche, „bot es sich für den Rhein-Erft-Kreis an, an diese Überlegungen räumlich anzuknüpfen“.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Mit der Vorstudie ist ausdrücklich keine Vorfestlegung verbunden“, sagt Kreisverkehrsdezernent Uwe Zaar. Die Planungen gingen nun weiter. Noch in diesem Jahr soll eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden. Auf seiner Internetseite informiert der Kreis über das Vorhaben. Am Mittwoch wurden die Politiker im Kreis und in Köln über das Ergebnis der Studie informiert.