Streit um Wege um Schloss Frens in BergheimRhein-Erft-Kreis prüft die Rechtslage
Bergheim-Quadrath-Ichendorf – Der Konflikt um die Wege um Schloss Frens geht weiter. Nachdem Baron Gisbert von Abercron, der Besitzer des Frenser Schlosses und des zugehörigen Umlands inklusiver der Wege durch den Park, ein Tor gebaut und damit den Hauptweg von der Sandstraße Richtung Schloss sowie einen Weg südlich der Frenser Allee gesperrt hat, prüft die Verwaltung des Rhein-Erft-Kreises jetzt „mit gebotener Eile die rechtliche Zulässigkeit“ der Sperrung.
Denn eine Genehmigung für das Aufstellen der Tore hatte der Kreis dem Schlossherrn nach eigener Aussage nicht erteilt. „Nach derzeitigem Kentnissstand ist die Sperrung nicht rechtmäßig erfolgt, sodass nach abgeschlossener Prüfung gegebenenfalls kurzfristig Schritte eingeleitet werden“, kündigt die Verwaltung an.
Kreis und Stadt Bergheim wollen Wege offenhalten
Der Rhein-Erft-Kreis wie auch die Bergheimer Stadtverwaltung um Bürgermeister Volker Mießeler hatten sich immer wieder für ein Offenhalten der beliebten Wege für die Öffentlichkeit ausgesprochen. Baron Gisbert von Abercron gibt auf Presseanfragen keine Stellungnahmen zu der strittigen Sache ab.
Rechtlich bezieht sich der Rhein-Erft-Kreis auf das Bundes- und das Landesnaturschutzgesetz. Demnach sei das Betreten der freien Landschaft auf Straßen und Wegen zum Zweck der Erholung grundsätzlich allen gestattet. Sperrungen könnten nur in Ausnahmefällen genehmigt werden. Und die seien bei Schloss Frens nicht ersichtlich.
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Denn die Wege seien die einzige Wegeverbindung zwischen Quadrath-Ichendorf und Kerpen-Horrem, abgesehen von stark befahrenen Straßen. Sie seien „ein wichtiger Bestandteil im Naherholungswegnetz der Erftaue für Fußgänger sowie für Radfahrer“. Das öffentliche Interesse am Offenhalten der Wege um das Schloss sei offenkundig angesichts zahlreicher Beschwerden aus der Bevölkerung. Außerdem liegt dem Kreis eine Protestliste mit Hunderten Unterschriften vor.
„Der Rhein-Erft-Kreis wird sich im Rahmen der rechtlichen Erfordernisse dafür einsetzen, alle verfügbaren Möglichkeiten im Sinne eines Erhalts der Wegeverbindung auszuschöpfen“, kündigt die Kreisverwaltung jetzt an.