Brühl – Amtsinhaber Dieter Freytag hat bei der Bürgermeisterwahl in Brühl die absolute Mehrheit und damit die direkte Wiederwahl nur knapp verpasst. Der Sozialdemokrat kam nach Auszählung von 21 von 22 Wahlbezirken auf 48,3 Prozent der Stimmen. CDU-Kandidat Holger Köllejan erreichte als Zweitplatzierter 29,3 Prozent. Somit messen sich die beiden am 27. September in einer Stichwahl. Schon 2014 hatte sich Freytag dieser zweiten Runde stellen müssen und sich gegen den CDU-Kandidaten Dieter Dahmen klar behauptet.

Zwar habe er zwischenzeitlich ein wenig auf die absolute Mehrheit gehofft, doch letztlich sei das ein wunderbares Ergebnis, denn er habe mit Abstand die größte Unterstützung erhalten, so Freytag. „Ich gehe nun voller Optimismus in die Stichwahl“, sagte der 65-Jährige. Es gelte, die Wähler ein weiteres Mal zu motivieren. „Die große Frage wird zudem sein, wie sich die Wähler der Grünen entscheiden.

In Sachen Klimaschutz habe ich sicherlich mehr zu bieten.“ Köllejan zeigte sich ein wenig enttäuscht. „Ich hatte mir fünf Prozentpunkte mehr gewünscht“, sagte er. Er wolle aber keineswegs die Flinte ins Korn werfen, auch wenn ihm bewusst sei, wie schwierig nun die Aufholjagd werde, so der Leiter der Kölner Niederlassung eines schwedischen Personalberatungsunternehmens. Köllejan sagte, er sei froh, als einziger Bewerber, der nicht aus der Verwaltung komme, einen deutlichem Vorsprung auf den dritten Platz erreicht zu haben.

Matthias Welpmann holt 17,4 Prozent für die Grünen

Den besagten dritten Platz belegte Dr. Matthias Welpmann (17,4 %), der für die Grünen ins Rennen gegangen war. Der 50-jährige Beigeordneter für Umwelt in Neuss war der einzige Kandidat, der nicht in Brühl, sondern in der Köln lebt. Welpmann sagte: „Wenn man das Ergebnis historisch einordnet, kann man feststellen, dass die Grünen in Brühl noch nie die zehn Prozent erreicht haben. Und insofern ist das Ergebnis diesmal bemerkenswert.“

Hans-Hermann Tirre (FDP), der auf 5 Prozent kam, erklärte, er sei sich immer der Außenseiterrolle bewusst gewesen. „Die FDP hat einen tollen Teamgeist entwickelt, diese Stimmung trägt uns sicherlich noch lange Zeit weiter“, so der 70-Jährige.

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