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Zu viele AnmeldungenBrühler Gymnasium und Gesamtschule könnten erweitert werden

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Die Gesamtschule stößt an ihre Kapazitätsgrenze. 

Brühl – Angesichts der steigenden Schülerzahl prüft die Stadt einen Ausbau von Max-Ernst-Gymnasium (MEG) und Gesamtschule. Das MEG musste in den vergangenen vier Jahren aufgrund der großen Nachfrage sechs Eingangsklassen bilden. Im Sommer reichten aber auch die 180 Plätze für Fünftklässler nicht aus, was nach der vorläufigen Ablehnung dann mit einer Aufstockung der Klassen kompensiert wurde.

Doch nun wird es eng. „Ab dem kommenden Schuljahr wird das MEG bei der jetzigen räumlichen Auslastung fünf Züge bilden können“, teilte die Verwaltung mit.

Brühler und Weilerswister werden bevorzugt

Erleichterung verspricht man sich von der Entscheidung, künftig Kinder aus Brühl und Weilerswist – dort gibt es kein Gymnasium – gegenüber anderen Kommunen zu bevorzugen. Der andere Ausweg könnte eine Erweiterung sein. Daher verschafften sich Fachleute der Stadt im Austausch mit der Schulleitung vor Ort einen Eindruck. „Hier wurde der Mehrbedarf an Räumen sowohl bei einer konstanten Fünfzügigkeit als auch bei einer konstanten Sechszügigkeit definiert“, so die Verwaltung.

Nun solle eine Machbarkeitsstudie bei einem externen Architekturbüro in Auftrag gegeben werden. Ebenfalls sei eine vorübergehende Aufstellung von Containern erörtert worden. Das Resultat: „Für das Schuljahr 2022/23 sind am MEG bei einer konstanten Fünfzügigkeit keine Container notwendig. Sollten wieder sechs Züge gebildet werden, werden zwei Container notwendig.“

Brühl: Diese Pläne gibt es für die Gesamtschule

Ein Treffen fand auch an der Gesamtschule statt. Bereits seit einigen Jahren umfasst die dortige Sekundarstufe II drei statt der ursprünglich eingeplanten zwei Züge, im Schuljahr 2021/22 sind es gar vier Züge. „Um eine vielfältige Differenzierung, spezielle Förderangebote und der größeren Sekundarstufe II gerecht zu werden, kann das Klassenraumprinzip nicht konsequent umgesetzt werden“, so die Verwaltung.

Denkbar wäre der Bau eines Oberstufenzentrums in einem Gebäude auf dem einstigen Hockeyplatz an der Stadtbahnlinie. Eine Machbarkeitsstudie soll Anfang 2022 vorliegen. Zur Überbrückung sollen zum Schuljahr 2022/23 vier Container aufgestellt werden.

CDU-Fraktionschef Holger Köllejan zeigte sich verwundert von den im Schulausschuss präsentierten Vorhaben und dem Wohlwollen des rot-grünen Mehrheitsbündnisses im Rat: „Das sind exakt unsere Vorschläge aus dem Frühjahr. Wir wollten, dass eine Erweiterung der beiden Schulen geprüft wird, aber Rot-Grün hat es damals abgelehnt, für die Prüfung Geld einzustellen.“

Bekommt Brühl eine zweite Gesamtschule?

Michael Weitz, Fraktionschef der SPD, erklärt die damalige Haltung damit, zu jenem Zeitpunkt noch nicht die Daten der Schulentwicklungsplanung gekannt zu haben. „Wir wollten diese Zahlen abwarten, ehe wir etwas entscheiden. Es war doch auch das Credo der CDU, dass man valide Daten zur Schulentwicklungsplanung braucht.“ Köllejan wirft der Verwaltung derweil vor, die Besetzung eines entsprechenden Postens zur Schulentwicklungsplanung in der Verwaltung hinausgezögert zu haben.

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Uneins sind die beiden auch bei der Beurteilung einer möglichen zweiten Gesamtschule. Köllejan sagt: „Wir brauchen diese Schule nicht. In Brühl haben wir ein ausreichendes Angebot an Oberstufen.“ Weitz will den Bedarf hingegen zeitnah in einer Elternbefragung abklären lassen. Das Kapitel sei mit einer Erweiterung der jetzigen Gesamtschule nicht zugeschlagen.