Proteste von ElternStadt Brühl ändert Anmeldeverfahren am Max-Ernst-Gymnasium
Brühl – Der Schulausschuss hat auf Diskussionen und Ärger rund um das Anmeldeverfahren für einen Platz auf dem städtischen Max-Ernst-Gymnasium reagiert.
Wenn die Nachfrage künftig die Zahl angebotener Plätze übersteigt, genießt die Aufnahme Brühler Kinder Priorität. Interessenten aus anderen Kommunen kommen demnach erst dann zum Zuge, wenn alle Brühler Schüler eine Zusage erhalten haben.
Einzige Ausnahme ist die Gemeinde Weilerswist. Da es in der Nachbarkommune kein Gymnasium gibt, werden dortige Kinder den Brühlern im Anmeldeverfahren gleichgestellt. Dieses einstimmig beschlossene Verfahren gestattet ein Paragraf des Landesschulgesetzes. Es gilt für die Anmeldungen zum Schuljahr 2022/23.
Einige Brühler Kinder erhielten zunächst eine Absage
Vor wenigen Wochen hatte das bislang übliche, ohne örtliche Privilegierung gestaltete Verfahren für Unmut in Teilen der Elternschaft gesorgt. Da die sechs Züge beziehungsweise 180 Schulplätze nicht für die große Zahl der Bewerber aus Brühl und dem Umland ausreichten, war es erstmals zu einem Losverfahren gekommen. Einige Brühler Eltern erhielten daraufhin eine Absage, während Kinder aus anderen Kommunen einen Platz ergatterten. Nach heftiger Kritik aus Politik und Elternschaft wurden die insgesamt zwölf Absagen zurückgenommen und die künftigen Klassen aufgestockt.
„Das soll sich wenn möglich nicht wiederholen“, erklärt Bürgermeister Dieter Freytag, dessen Dezernat für die städtischen Schulen verantwortlich ist. Mit der veränderten Regelung habe man an jener Stellschraube gedreht, mit der kurzfristig etwas zu bewirken sei. Letztlich müsse man sich über den Ausbau der Schulen Gedanken machen.
Max-Ernst-Gymnasium in Brühl muss erweitert werden
Das jüngste Anmeldeverfahren zeigte die Popularität der Schule auch außerhalb der Stadtgrenzen. Neben 166 Brühler Kindern werden auch Schüler aus Köln (3), Erftstadt (1), Wesseling (5) und Bornheim (10) von Sommer an in das Max-Ernst-Gymnasium kommen. In all diesen Kommunen gibt es eigene Gymnasien. Lediglich sieben künftige Fünftklässler kommen laut Verwaltung aus Weilerswist, wo diese Schulform nicht angeboten wird.
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Die Rechnung, dass angesichts dieser Zahlen mit der örtlichen Priorisierung in den kommenden Jahren Losverfahren ausgeschlossen sind, geht dennoch nicht zwingend auf. Nach Einschätzung des Schulleiters Wolfgang Schulz ist es ohne bauliche Veränderungen nicht möglich, erneut einen zusätzlichen sechsten Zug anzubieten. Dafür sei schlicht zu wenig Platz.