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Übernahme deutet sich anSinn-Filiale in Brühl könnte bald „Peek und Cloppenburg“ gehören

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Zu sehen ist die Sinn-Filiale in Brühl.

Seit Herbst vergangenen Jahres ist das Modehaus Sinn zurück in Brühl. Die Zukunft des Textilgeschäfts erscheint jedoch unklar.

Erst im Herbst 2024 kehrte die Modekette an den Brühler Steinweg zurück. Das Geschäft ist für die Stadt von großer Bedeutung.

Groß war die Erleichterung in der Brühler Politik, Verwaltung und Händlerschaft, als im vergangenen Herbst die Kunde von der Rückkehr des Modehauses Sinn ins größte Geschäftshaus der Stadt die Runde machte. Die Sorge, der in den 1970er-Jahren für den Kaufhof errichtete Bau könne nach dem Abschied des langjährigen Mieters, einem ersten Gastspiel von Sinn und der Pleite der Textilkette Aachener auf lange Sicht leer stehen, löste sich vorerst in Wohlgefallen auf.

„Das war wichtig, denn dieses Geschäft ist ein Magnet für die gesamte Stadt, dessen Anziehungskraft Bedeutung für viele andere Geschäfte Brühls hat“, erklärt Frank Pohl, Vorsitzender der Händlervereinigung Wepag. Anfang November, nach wenigen Wochen mit verschlossenen Türen und rechtzeitig zum gewöhnlich umsatzstarken Weihnachtsgeschäft, begrüßte Sinn am Steinweg erstmals Kunden. Nun könnte sich aber erneut ein Wandel vollziehen.

Zwei Interessenten für Übernahme der insolventen Modekette

Wie mehrere Medien berichten, gibt es Interessenten für eine Übernahme des Hagener Unternehmens, zu dem 34 Filialen überwiegend in Nordrhein-Westfalen gehören. Konkurrent „Peek und Cloppenburg“ (P&C) aus Düsseldorf hat ein Auge auf Sinn geworfen und auch der jetzigen Sinn-Gesellschafterin Isabella Goebel wird laut „Frankfurter Allgemeine“ Interesse nachgesagt, das Unternehmen fortzuführen.

Peek & Cloppenburg Düsseldorf soll dabei bereits ein konkretes Angebot unterbreitet haben. Geplant ist demnach, das Unternehmen mit seinem zentralen Standort in Hagen und allen bestehenden Filialen fortzuführen. Das wäre für die rund 35 Beschäftigten von Sinn in Brühl eine gute Nachricht. Im März soll die Gläubigerveranstaltung entscheiden, wer den Zuschlag bekommt.

Die Sinn GmbH ist wirtschaftlich angeschlagen. Nach 2008, 2016 und 2020 meldete das Hagener Modehaus erst Anfang August dieses Jahres wieder Insolvenz an. Der Antrag auf Eröffnung eines Verfahrens in Eigenverwaltung wurde seinerzeit genehmigt. Gründe sollen ein schwieriges Marktumfeld, die Konkurrenz aus dem Internet und ein teures Warenwirtschaftssystem sein.

Der Standort in Brühl gilt derweil als nach wie vor als lohnenswert. Kenner berichten, dass die Zahlen bereits beim ersten von November 2020 bis Sommer 2022 andauernden Gastspiel am Steinweg stimmten. Auch Nachfolger Aachener machte angeblich gute Umsätze im Herzen der Schlossstadt. „Es ist im Grunde egal, wie der Betreiber heißt, für Brühl ist der Fortbestand eines attraktiven Textilgeschäfts entscheidend“, erklärt Wepag-Chef Pohl.