Kunstschnee, eine Lasershow, Musik, Feuerwerk und ein Lichtermeer verzauberten die Besucher des Freizeitparks zum Start der Wintersaison.
SaisonstartSo spektakulär war die Eröffnung des Wintertraums im Phantasialand
Viele hundert Menschen haben sich in der Dämmerung auf dem Kaiserplatz in Alt-Berlin versammelt, um den Startschuss in die neue Wintertraum-Saison des Phantasialandes zu erleben: die Illumination. Kunstschnee wirbelt durch die Luft, bläuliche Laserfinger scheinen nach dem Wellenflug-Kettenkarussell zu greifen, zu dramatischer Musik entzünden sich unter lautem Knallen bunte Feuerwerkskörper im dunkelgrauen Himmel, nach einem letzten Paukenschlag erstrahlt dann der Stadtteil Alt-Berlin in hellem Licht.
Wie viele tausend Lichterketten über den mehrgeschossigen Fassaden mit dem Charme des Berlins der 20-er Jahre baumeln? Keiner habe sie jemals gezählt, sagt die Sprecherin des Parks, Christina Herrmann: „Wir legen jedes Jahr noch mal mehr Lichter auf.“
Phantasialand: 1600 Beschäftigte sorgen bis Ende Januar für den täglichen Betrieb des Vergnügungsparks
Für Familien mit kleinen Kindern habe man mit der Illumination den magischen Moment feiern wollen, wenn im Phantasialand alle Lichter angehen, und für all jene, die vielleicht nicht auf die Abschlussshow gegen 20 Uhr warten wollten, die „Magic Symphony“ mit dem Untertitel „Light, Fire, Passion“. „Da geht es um Licht, Feuerwerk, Musik und Gefühl“, schildert Christina Herrmann. 1600 Beschäftigte sorgten für den täglichen Betrieb des Vergnügungsparks bis zum 26. Januar, mit Ausnahme der wenigen Feiertage.
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Auf dem jetzt hell erleuchteten Weg zum Pferdekarussell am Eingang Berlin treibt ein freundlicher Drache in goldenem Glitzerkostüm namens Drago sein Unwesen. Drago hält für ein Erinnerungsfoto die kleine Marlene mit ihrer Patentante Alexandra und deren Ehemann Eugen in den Armen.
Es sei Marlenes Geburtstagsausflug, erzählt ihre Mutter Silvia aus Solingen. Zu selten sehe man nämlich die Patentante Alexandra, die in Heinsberg wohne. Und anstelle von Geburtstagsgeschenken verbringe man lieber gemeinsame Zeit, diesmal sei es „ein schöner Tag im Phantasialand“. Marlene lacht vergnügt, sie will noch eine Runde auf dem Pferdekarussell drehen. Der Adrenalinausstoß bei der Fahrt mit der Achterbahn und im freien Fall im Mystery Turm haben sie den Männern vorbehalten, schon weil Alexandra schwanger sei.
Um Licht und Feuer geht es auch in der Themenwelt Mexiko. Auf „den verbotenen Tempel“, das Gebäude am Hang, wo die Achterbahn Colorado durchzieht, mit einem Streckenabschnitt der Wasserbahn Chiapas zu Füßen, werfen lichtstarke Projektionslampen eine bunte, sich kaleidoskopisch verändernde Computeranimation zu Klängen, die die Erde zittern lassen. „Tiempo de Fuego“, übersetzt „Zeit des Feuers“, lautet der Titel der Show, die die vier Jahreszeiten zeigen soll, Gruseleffekte und Flammenfontänen inklusive.
Die drei ausgemachten Vergnügungsparkfans Katharine Sontowski und Sascha und Matthias Katgens aus Bochum sind beeindruckt. Es sei eine Technik, die in Disneyland zuerst angewendet worden sei, weiß Sascha Katgens, freilich mit den dort einschlägigen Figuren. In Brühl finde sich eine ganz eigene Präsentation, die „ein Eintauchen in eine andere Welt“ ermögliche, sagen die drei Fans.
Die typischen Züge des Vergnügungsparks erhalten und Altbewährtes weiterentwickeln, das möchte eben auch Manuela Löffelhardt, die künstlerische Leiterin der Shows im Phantasialand und der kreative Kopf nicht nur dort.
Im Gespräch am „Restaurante Cocorico“ erzählt sie von ihrer Truppe, rund 150 Menschen, die in drei Theatern mehrfach am Tag Vorstellungen gibt. Und auch von ihrer Tochter Joelle, die in der „Magic Symphony“ als Sängerin zu hören sei, und von ihrer Anfangszeit im Phantasialand zu Anfang der 1980er Jahre.
Unversehens habe sie sich als Tänzerin zusammen mit Bengaltigern und einem Löwen in der Manege wiedergefunden. Tagelang habe sie mit den Raubkatzen geredet, und sie hätten zugehört.
Die Sache mit der Tierdressur habe in den 90-er Jahren ein Ende gefunden, und das sei gut so, sagte Manuela Löffelhardt, denn im Unterschied zu Menschen könnten die Tiere ja nicht Nein sagen.