Außergewöhnliche GeschmacksrichtungenWie ein Brühler Eis aus Kölsch herstellt
- Das Eiscafé Segalla in Brühl-Vochem sticht durch außergewöhnliche Kreationen hervor.
- So hat Roberto Segalla auch schon mal Eis mit Caipirinha-Geschmack im Angebot.
- Seine neueste Kreation ist das Kölsch-Eis. Ob das schmeckt?
Brühl-Vochem – Manchmal lohnt es sich, für ein gutes Eis Richtung Stadtrand zu fahren. Wo sonst gibt es Kölsch, Caipirinha oder Glühwein als Eissorte? Bei Roberto Segalla sind der Kreativität in Sachen Eis keine Grenzen gesetzt. In seinem Eiscafé in Brühl-Vochem bietet der Eismann täglich 24 Sorten an, die im Café sowohl drinnen als auch draußen auf der Terrasse probiert werden können. In seinem Repertoire hat er aber an die 60 Sorten, darunter auch welche, wie zum Beispiel Glühwein oder Orange-Zimt, die speziell im Winter angeboten werden.
„Das Caipirinha-Eis ist entstanden, als mir eine meiner Mitarbeiterinnen erzählte, sie habe nachts geträumt, wir würden dieses Eis anbieten. »Gute Idee«, dachte ich und bin sofort los, um die Zutaten einzukaufen“, berichtet der 57-Jährige. Sein Kölsch-Eis macht er tatsächlich aus flüssigem Kölsch. 0,6 Liter Reissdorf, Sorbet und etwas Zitronensaft – schon ist das Eis fertig. „Durch den Zitronensaft schmeckt es nicht so bitter, eher nach Radler“, erzählt der Eismann aus Brühl-Badorf.
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Auch die Sorten Zitrone-Gurke, Orange-Minze oder Birne-Prosecco haben in der Eistheke mittlerweile ihren festen Platz. Der Halbitaliener, dessen Vater aus dem italienischen Küstenort Lerici in Ligurien kommt, nutzt für sein Eis nur frische Zutaten, wie Bourbon-Vanille, Kakao und frische Früchte, sagt er. Sein Baobab-Hibiskus-Eis stelle er aus Hibiskus-Blüten und Pulver der Frucht des Affenbrotbaumes her, das er von einem Kölner Gewürzhandel beziehe.
Dort hat der 57-Jährige sogar selbst zwei Gewürzmischungen zusammengestellt: „Arrabbiata da Roberto“ und „Bruschetta da Roberto“. Die sind auch im Eiscafé Segalla erhältlich. „Ich liebe es einfach, immer mal etwas Neues auszuprobieren, nicht nur in Sachen Eis.“
Seit 35 Jahren verkauft der gelernte Konditor in Brühl Eis, das Fruchteis ist sogar vegan. Anfangs hatte er eine kleine Eisdiele in der Nähe, dann übernahm er Anfang der 90er-Jahre das große Eiscafé an der Hauptstraße 8, in dem er heute nicht nur Eis, sondern auch selbst gemachte Crêpes sowie Toasts, Arancini (sizilianische Reisbällchen), Suppen, Pasta und Salate anbietet.
Ab dem Herbst gibt es bis ins Frühjahr auch Kuchen, den der Konditor ebenfalls selbst macht. Zudem kann man in der Eisdiele italienischen Wein kaufen. Diese Idee entstand , als der 57-Jährige mit einem befreundeten Winzer durch Italien reiste. Den Wein, der bei Weinproben zwei- bis dreimal jährlich auch verkostet werden kann, importiert der Familienvater teilweise selbst. Dass er sich all das in Brühl aufgebaut hat, hat der 57-Jährige auch seiner Frau zu verdanken. Nach seiner Konditorlehre in Rheinbach wollte der Brühler eigentlich in München in der Modebranche Fuß fassen. Doch der Liebe wegen blieb er in Brühl, wo plötzlich die Eisdiele zum Verkauf stand. Das Eismachen hatte er während seiner Lehre ausprobiert.
Wer Lust hat: Das Eiscafé Segalla hat Sonntag bis Freitag von 12 bis 22 Uhr geöffnet. Samstags öffnet das Café um 14 Uhr. Von Oktober bis Anfang März ist freitags Ruhetag. Ein Bällchen Eis zum Mitnehmen kostet einen Euro.