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Hohe KostenZukunft von Mobic-Leihfahrrädern in Brühl ungewiss

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen sind drei Mobic-Leihräder.

Die weißen Mietfahrräder mit dem Schriftzug Mobic auf dem Speichenschutz werden von der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) in mehreren Städten zur Ausleihe angeboten. Ob Brühl bald dazugehören wird, ist offen.

Mehrere Wochen lang wurden die Mobic-Leihfahrräder der REVG in Brühl getestet. Ob sie einmal dauerhaft eingesetzt werden, erscheint fraglich.

Ob es in Brühl künftig ein Leihfahrradsystem geben wird, darf bezweifelt werden. Die Auswertung eines Tests ließ die Verantwortlichen jedenfalls zu keinem einheitlichen Schluss kommen. Über acht Wochen zwischen Mitte August und Mitte Oktober hatte die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mbH (REVG) an sieben Stationen im Stadtgebiet 35 Leihräder zur Ausleihe bereitgestellt.

Und laut REVG wurden die Mobic-Räder vom ersten Tag an überdurchschnittlich oft für Fahrten genutzt, „obwohl wir kaum Werbung hierfür gemacht haben und die Stationen für einen Normalbetrieb noch gar nicht ausreichend waren“, wie Walter Reinarz, Geschäftsführer der REVG, betont. „Es ist klar erkennbar, dass es in Brühl eine Nachfrage nach multimodaler Mobilität als Ergänzung zum Auto und ÖPNV gibt.“

640 Ausleihen während der Testphase in Brühl

In der Testphase zählte die REVG insgesamt knapp 640 Ausleihen. Das entspricht durchschnittlich 18 Ausleihen pro Rad. Damit liege Brühl in der Rangliste der beteiligten Kommunen auf Platz vier. Das Mobic-Angebot besteht auch in weiteren sieben Städten des Rhein-Erft-Kreises.

Mit einer gehörigen Portion Skepsis betrachtet hingegen die Verwaltung um Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) den Testlauf: „Bei allem Verständnis für die Konzeption der Leihräder, es sind nicht mehr als gut zehn Ausleihen pro Tag vorgenommen worden.“ Angesichts der Kosten ergäbe sich für die Stadt Brühl bei Hochrechnung dieser Zahlen ein Betrag von gut zehn Euro je Fahrt.

Brühl: Kostenbeitrag zu Leihfahrrädern kann nicht viel sinken

„Selbst bei einer höheren Auslastung wird der Kostenbeitrag der Stadt pro Fahrt nicht signifikant sinken. Daher kann ich den Ratsmitgliedern angesichts der Haushaltssituation keine Beteiligung der Stadt Brühl vorschlagen“, lautet das Fazit des Brühler Stadtoberhauptes.

Hin- und hergerissen zeigt sich Simone Holderried, Fraktionschefin der Brühler Grünen. „Leihfahrräder und auch Leihlastenräder sind unseres Erachtens ein wichtiger Bestandteil des Angebotes in der Stadt und einer klimafreundlichen Mobilität“, sagt sie. Aber zu berücksichtigen sei eben auch die angespannte Haushaltslage. „Wir müssen uns die genauen Zahlen anschauen, bevor wir zu einer Einschätzung kommen“, so Holderried. Die Vorstellung dieser Daten erfolgt im Verkehrsausschuss am Dienstag, 28. November, 18 Uhr, in der Mensa der Clemens-August-Hauptschule.

Bei der REVG geht man davon aus, dass mit Etablierung des Systems die Ausleihen zunehmen würden. „Allein durch die Aufstockung der am Bedarf orientierten Stationen und der damit höheren Anzahl an verfügbaren Rädern wird die Angebotswahrnehmung größer und die Nutzung zunehmen“, verspricht Reinarz. Mobic-Projektleiterin Verena Schuster ist überzeugt: „Die Einführung eines dauerhaften Mobic-Angebots wird in Brühl ein Erfolg.“