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KommentarDie Brühler Verwaltung darf kein Bremsklotz für Bauprojekte sein

Lesezeit 2 Minuten

Brühl wird künftig größeren Einfluss auf die Gestaltung von Neubauprojekten haben.

  1. Die Brühler Verwaltung soll künftig eine aktivere Rolle in der Entwicklung von Bauvorhaben spielen.
  2. Angeführt vom rot-grünen Mehrheitsbündnis, fasste der Rat einen Grundsatzbeschluss zum Einstieg in ein kommunales Baulandmanagement.
  3. Politik und Verwaltung sind gut beraten, es mit ihrer Einflussnahme nicht zu weit zu treiben, kommentiert unser Autor.

Brühl – Das Brühler Stadtgebiet ist nicht allzu groß. Weite Teile sind längst bebaut, stehen unter Naturschutz oder scheiden – wie das weite Umfeld des Schlosses – aufgrund der Belange des Denkmalschutzes für bauliche Veränderungen aus. Dennoch gilt die Stadt als attraktiver Wohnort in einem im stetigen Wachstum befindlichen Ballungsgebiet. Die Konsequenz ist ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum.

Dass die Politik diesen Missstand nicht achselzuckend hinnimmt, ist gut. Denn das Spiel des freien Marktes können immer mehr Menschen nicht mitspielen, weil ihnen dazu das nötige Geld fehlt. Offen ist allerdings, ob der nun mit dem kommunalen Bauland-Management eingeschlagene Weg zum Ziel führt.

Manchmal entwickelt sich ein Pokerspiel um die letzte Parzelle

Wer heute als Investor Flächen entwickeln will, steckt in unserer Region einen beträchtlichen Teil seiner Arbeit in den Ankauf von Grundstücken. Nicht selten sind es Dutzende von Besitzern, die von einem Verkauf überzeugt werden müssen. Manchmal entwickelt sich ein Pokerspiel um die letzte fehlende Parzelle. Und in diesem Spiel können Unternehmen mit – nennen wir es – großer Flexibilität Überzeugungsarbeit leisten.

Das kann die Verwaltung nicht leisten, wenn sie fair und transparent arbeiten will. Letzteres mag man gut finden, doch ob sich die Baulandentwicklung in städtischer Regie wie erhofft künftig schneller vollzieht, darf bezweifelt werden. Und wenn die Stadt künftig dazwischen grätscht und ein Vorkaufsrecht geltend macht, wenn sich Eigentümer und Investoren gerade in Verhandlungen befinden, wird das auch nicht immer mit Begeisterung und Entschlussfreude quittiert werden.

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Politik und Verwaltung sind daher gut beraten, es mit ihrer Einflussnahme nicht zu weit zu treiben. Ziele und klare Vorgaben sind gut, aber kein Grund, der Kreativität, Handlungsschnelligkeit und dem Pragmatismus von seriös arbeitenden Projektentwicklern den Raum zu nehmen. Andernfalls entwickelt sich das kommunale Bauland-Management nicht zum Vorzeigeprojekt, sondern zum Bremsklotz für die Weiterentwicklung der Stadt.