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Ehemaliger KaufhofIn der Aachener-Filiale in Brühl geht der Verkauf trotz Insolvenz weiter

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist der Haupteingang des Modehauses am Steinweg in Brühl.

Im Modehaus Aachener am Brühler Steinweg geht der Verkauf trotz der Insolvenz des Unternehmens weiter.

Im größten Geschäftshaus der Stadt Brühl geht der Verkauf weiter, dem Einzelhandelsverband bereiten die Turbulenzen jedoch Sorgen.

Vor dem Eingang der Filiale am Brühler Steinweg kündigt das Modehaus Aachener derzeit die „Happy Week“ mit besonderen Rabatten an, doch die Mitarbeiter dürften seit der jüngsten Nachricht von der Unternehmensführung alles andere als fröhlich gestimmt sein.

Die Modekette hat Insolvenz beantragt. Dies teilte der seit wenigen Tagen tätige Geschäftsführer Oliver Nobel den Mitarbeitern am Donnerstag mit. Nach aktuellem Stand der Dinge sei nicht mehr sichergestellt, dass fällige Verbindlichkeiten noch termingerecht und vollständig beglichen werden könnten, zitierte das Handelsblatt aus einem Schreiben an die Mitarbeiterschaft.

Zwischen Sorge und Zuversicht in Aachener Filiale in Brühl

In Brühl erfuhren die Angestellten dem Vernehmen nach von der Filialleiterin über die neuen Entwicklungen. Letztere wollte sich gegenüber dieser Zeitung nicht äußern und verwies auf die Führung des Unternehmens. Aus Mitarbeiterkreisen verlautete, man sei optimistisch, dass es weitergehe. „Ein wenig Sorgen macht man sich trotzdem“, sagte eine Angestellte. Der Verkauf lief derweil wie gewohnt weiter. Das Haus war am Freitagvormittag gut besucht.

Aachener hatte das Geschäftsgebäude, das jahrzehntelang von der Warenhauskette Kaufhof betrieben wurde, erst im August vergangenen Jahres übernommen. Nach damaligen Angaben fanden dort 35 Mitarbeiter einen Job. Zuvor verkaufte in dem Bau aus den 1970er-Jahren das Unternehmen Sinn Textilien. Zudem kündigte Aachener bei der Eröffnung an, auch nach dem Abbruch des arg in die Jahre gekommenen Gebäudes in einigen Jahren in den Nachfolgebau einzuziehen zu wollen.

Sollte es kurzfristig zu einer Schließung der Filiale kommen, befürchtet Frank Pohl, Chef der Brühler Einzelhandelsvereinigung Wepag, negative Konsequenzen für die gesamte Stadt.

„Es wäre sicherlich schwierig, auf die Schnelle einen geeigneten Mieter zu finden. Ein langer Leerstand wäre aber bitter. Denn das Geschäft ist mit seiner Größe ein wichtiger Kundenmagnet für die gesamte City“, so Pohl. Sollte Aachener dicht machen, würden bei vielen anderen Händlern der Stadt Umsätze wegbrechen, ist er überzeugt.

Aachener nutzt das größte Geschäftshaus in Brühl

Mit 5.700 Quadratmetern Verkaufsfläche nutzt Aachener das größte Geschäftshaus der Stadt. Selbst die Filialen der bekannten Modeketten H&M und C&A in der angrenzenden Giesler-Galerie sind mit 1.200 und 800 Quadratmetern deutlich kleiner.

Im Brühler Rathaus reagierte man gelassen auf die Nachricht. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Christoph Schulte-Kaubrügger, habe sich zuversichtlich hinsichtlich der Sanierung gezeigt und betont, dass der operative Geschäftsbetrieb vorerst gesichert sei. „Insofern steht für Brühl derzeit keine Veränderung an“, so Bürgermeister Dieter Freytag (SPD).