Brühl – „Das ist ja ein Chaos heute“, sagte am Donnerstagmorgen Marcus Haufschild und lachte. Aus Brühl-Vochem war er gerade mit dem Schienenersatzverkehr, der Buslinie 118, am Bahnhof Brühl-Mitte angekommen. Es habe ein bisschen länger gedauert als sonst. „Und die Ersatzhaltestelle ist ja gar nicht wie angekündigt auf der Römerstraße, sondern auf der Hauptstraße“, erklärte er den Grund seiner Verwirrung.
Schon um 6.30 Uhr habe er an der Haltestelle gestanden. „Und dann habe ich mich total gewundert, warum der Bus zweimal an mir vorbeifuhr, ohne anzuhalten“, berichtete er. Doch Haufschild nahm es locker, lachte ein bisschen und freute sich, als ihm Daniela Pohl vom Fahrgastzentrum Brühl-Mitte versicherte: „Unsere Jungs sind schon los, um das zu ändern“.
Infozentrum geöffnet
Bereits um 5.45 Uhr hatten Daniela Pohl und ihre Kollegin Elke Schumacher das Fahrgastzentrum geöffnet. Und bis gegen 8 Uhr habe nur eine Frau bei ihnen ein bisschen Ärger abgeladen, weil das mit den Bussen genau an dem Tag nicht ganz reibungslos geklappt habe, an dem ihr Homeoffice zu Ende ging. Ansonsten ging der erste Tag an dem die Stadtbahnlinie 18 zwischen Brühl-Mitte und Köln-Klettenberg nicht über die Schienen, sondern mit Bussen über die Straßen rollte, ruhig los. „Die allermeisten Fahrgäste sind entspannt“, beschrieb Pohl die Situation. Alle schienen auch gut informiert. „Wir hatten die Änderungen ja auch lange und in allen Medien und sozialen Netzwerken angekündigt“, erklärte Pohl. Der Grund für den Ersatzverkehr, der bis zum 18. August geplant ist, ist eine Großbaustelle zwischen Klettenberg und Brühl.
Dorothee Auge aus Brühl hatte kurz überlegt, zu Fuß zum Bahnhof nach Brühl zu laufen und dann in nur zwölf Minuten nach Köln zum Hauptbahnhof zu fahren. „Mit dem Bus dauert die Fahrt ja fast eine Stunde“, erklärte sie. Doch auf ihren Kaffee am Fahrgastzentrum in Brühl-Mitte habe sie dann doch nicht verzichten wollen. „Jetzt schaukele ich halt mit dem Bus nach Köln“, sagte sie. Ein bisschen abgehetzt wirkte indes eine 45-Jährige, die aus Köln jeden Morgen zum Phantasialand muss. „Und jetzt muss ich wegen der langen Busfahrt noch ein bisschen früher aufstehen.“ Das sei für sie sehr anstrengend.
Allerdings bekam Busfahrer Amir Hrnjicevic (63) die mögliche angespannte Stimmung der Passagiere nicht zu spüren. Er fand sogar, dass die Fahrgäste am Morgen zumeist gut gelaunt waren. „Viele sind auch richtig freundlich.“
Man merke eigentlich gar keinen Unterschied zu anderen Tagen. Das bestätigte Taxifahrer Hassan Usta. Mit seinen Kollegen stand auch er schon am Morgen am Bahnhof Mitte. „Es ist genauso, wie sonst auch“, so Usta.