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174 Standorte geprüftStadt Brühl investiert 200.000 Euro für Spielzeug und Sitze

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An einigen Stellen im Stadtgebiet, wie hier am Balthasar-Neumann-Platz, gibt es bereits kleine Spielgeräte.

Brühl – Das Projekt „Bespielbare und besitzbare Stadt“ nimmt in Brühl Fahrt auf. 200 000 Euro wurden in den Haushalt 2020 eingestellt, um im Rahmen der Initiative Spielobjekte und Sitzgelegenheiten anzuschaffen. Diese sollen entlang der bei Fußgängern beliebten Straßen des Stadtgebietes aufgestellt werden, um Kinder zum Hüpfen, Balancieren und Klettern zu inspirieren und Senioren Verschnaufpausen zu ermöglichen.

Bis sich langweilige Wege in attraktive Routen verwandeln, wird allerdings noch ein wenig Zeit vergehen. Nach aufwendigen Recherchen und Erhebungen, an denen Kinder und Senioren in der Innenstadt und in einem zweiten Schritt auch in den übrigen Stadtteilen einbezogen wurden, hat man nun 79 Straßen für die Platzierung von 540 Objekten ausgeguckt.

Brühl: Orte für Spielgeräte noch nicht klar

Wo letztlich kleine Kletterstangen, Balken zum Balancieren, Findlinge oder Sitzbänke installiert oder farbige Hüpfkästchen im Bodenpflaster eingebaut werden, ist noch offen. „Das kann im Einzelfall recht aufwendig sein“, erklärte der Technische Beigeordnete Gerd Schiffer, man müsse beispielsweise auf einen ausreichenden Abstand der Spielgeräte von Verkehrsflächen achten.

Michael Schulz, Fachbereichsleiter für Infrastruktur und Tiefbau bei der Stadt, wies zudem auf die Einschränkungen rund um das Schloss hin. Die für das Weltkulturerbe Verantwortlichen seien auf die Bewahrung des derzeitigen Erscheinungsbildes bedacht. „Außerdem können wir nicht überall Fundamente für Spielgeräte setzen, weil wir Rücksicht auf vorhandene Leitungen nehmen müssen“, erklärte er.

Dennoch habe man im vergangenen Jahr die Prüfung der 174 Standorte in der Innenstadt abgeschlossen. Die ersten Spielobjekte und Sitzbänke seien bestellt und könnten im Frühling aufgestellt werden, so Schulz.

Dorfgemeinschaft unterstützt

Anschließend wolle man die übrigen Stadtteile unter die Lupe nehmen. Dafür hatte sich unter anderem die Kierberger Dorfgemeinschaft eingesetzt. „Dass das geklappt hat, freut uns. Denn Brühl ist ja bei Weitem nicht nur die erweiterte Innenstadt“, erklärte Hans-Georg Konert. Der Vorsitzender der Dorfgemeinschaft kam mit einigen Mitstreitern eigens in den Planungsausschuss, um den Verantwortlichen für ihr Engagement zu danken.

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Zudem stellte er finanzielle Unterstützung durch die Dorfgemeinschaft in Aussicht. „Wir können uns zudem vorstellen, bei der Suche nach Sponsoren zu helfen“, sagte er.

Professor Bernhard Meyer dürfte das gern gehört haben. Er und Stefanie Zimmermann begleiten die Initiative im Auftrag der Verwaltung. Meyers Ambition ist es, den Straßen eine verloren gegangene Qualität zurückzugeben. „Früher sind die Kinder auf dem Weg zur Schule über Mäuerchen geklettert oder haben sich anderweitig kreativ bewegt, das ist in den heutigen aufgeräumten Straßen kaum mehr möglich“, sagt er. Dies gelte es zu ändern.