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Wasserski für WetterfesteSaisoneröffnung am Brühler Bleitreusee

Lesezeit 3 Minuten

Erste Runden bei winterlichen Temperaturen drehten die Hardliner des schnellen Wassersports auf dem Bleibtreusee am Wochenende.

Brühl – Zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen für die erste Ausfahrt des Jahres auf dem Wakeboard oder den Wasserski gehörten zweifellos wärmende Neoprenanzüge, ein Heizstrahler zum Aufwärmen eisig kalter Hände und eine Fußwanne mit warmem Wasser. Neoprenhandschuhe hatten die wenigstens Sportler dabei.

Vorgeschmack auf die Saison

Unter winterlichen Bedingungen mit um die drei Grad Luft-, unter zehn Grad Wassertemperatur und zeitweisem Schneefall eröffneten Betreiber Milan Robinet und seine Mitarbeiter am Freitagnachmittag die Saison an der Wasserskianlage am Bleibtreusee. Und doch schätzte Robinet die Zahl derer, die den Weg zum Bleibtreusee fanden, auf etwa 100, darunter vor allem Jahreskarteninhaber. Ähnliches Wetter habe er zuletzt vor vier Jahren erlebt. Und, so Robinet: „Die Harten gehen auch auf’s Wasser.“

Tief in der Hocke gelingt ein Start am besten.

Auf einen Vorgeschmack der neuen Saison wollte auch Katja Zick nicht verzichten. Im Neoprenanzug zog sie erste Runden. Ihr Rezept gegen kalte Hände waren die Wollhandschuhe aus dem Handschuhfach ihres Autos. So lange die trocken blieben und ihr der trockene Ausstieg am Landungssteg gelinge, sei alles in Ordnung, sagte die 54-Jährige aus Bornheim.

Beim Warten auf den Start fachsimpelten die Wasserskifahrer.

Vor drei Jahren erst habe sie das Wakeboardfahren für sich entdeckt, als sie mit einer Freundin beim Stand-up-Paddeln den See erkunden wollte. Mit einschlägigen Erfahrungen aus dem Snowboardfahren sei ihr das Wakeboardfahren nicht schwergefallen. Einen tollen Sport und eine eingeschworene Gemeinschaft am Bleibtreusee habe sie dann kennengelernt.

Freilich ging es bei den ersten eisigen Runden unspektakulär zu. Anfänger blieben tief in der Hocke und suchten mit langen Armen nach einem Gefühl für Brett und Wasserwiderstand oder probierten die Obstacles, die Hindernisse, aus. Fortgeschrittene übten erste Sprays, wie das Aufbauen einer Wasserwand genannt wird, oder Hüpfer auf dem Wasser. Für artistische Einlagen, wie Salti und Schrauben in der Luft, war es aber sogar Maurice Köntges zu kalt, der in der Szene am Bleibtreusee als einer der Besten gilt. Für solche Figuren müsse man sich nämlich vor allem „warm machen“, um ernsthaften Verletzungen an den Knien und anderen Gelenken vorzubeugen, da seien sommerliche Temperaturen einfach geeigneter.

Baden zu gehen war bei Wassertemparaturen unter zehn Grad kein Vergünugen.

Mit 16 wurde der heute 18-jährige Köntges Deutscher Meister in der Klasse der Boys in Hessen. Corona erzwang eine Pause bei den Meisterschaften. In der kommenden Saison möchte er weiter an der Artistik auf dem Wakeboard arbeiten, mit seinem Freund und Trainer Daniel Langemann.

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Daniel und sein Bruder Felix gehörten vor zehn Jahren zu den besten Sportlern auf dem Wakeboard am See. Richtig gut könne man dabei im Alter zwischen 16 und 25 Jahren sein, sagt Daniel Langemann. Danach lasse die Beweglichkeit nach. Er selbst habe den Profi-Sport vor zehn Jahren wegen Verletzungen aufgeben müssen. Seine Erfahrungen gebe er an jüngere weiter. Mit Maurice Köntges entwickele er Flips und Inverts, eben die so spektakulären Flugfiguren, weiter, schilderte Langemann. Seinem Schüler Maurice Köntges bescheinigte der erfahrene Trainer den Mut und das Selbstbewusstsein, „die Grenzen des Machbaren zu verschieben“.

Fahren kann man übrigens bis in die Abendstunden die ganze Woche über auf dem Bleibtreusee. Die Öffnungszeiten, Preise und Kurse finden sich im Internet.