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Sorge um Wind und WasserBrühler Surfer kritisieren geplante Deponie-Erweiterung

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Die Aktiven des Brühler Surf-Clubs treiben seit Jahrzehnten Wassersport auf dem Bleibtreusee.

Brühl – Die Pläne von RWE Power, Remondis und der AVG Köln, die von ihnen betriebene Mülldeponie Vereinigte Ville bis Ende des Jahrhunderts deutlich aufzustocken, rufen weiterhin Sorgen und Kritik hervor.

Nachdem vor wenigen Tagen der Rhein-Erft-Kreis in einer Stellungnahme „eine fehlende Beachtung der Belange von Naturschutz, Landschaftspflege und Naherholung“ bemängelte, äußerten nun auch die Wassersportler ihre Bedenken, die ihrer Leidenschaft am unweit der Deponie gelegenen Bleibtreusee nachgehen.

Den rund 350 Mitgliedern des 1976 gegründeten Brühler Surf-Clubs macht in erster Linie eine mögliche Verunreinigung des Seewassers Sorgen. In dem Gewässer – einem ehemaligen Tagebau – soll über zwei Einleitstellen das Regenwasser aus dem Bereich der Deponie landen.

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Einleitung in Brühler Bleibtreusee

„Für beide Einleitstellen ist sicherzustellen, dass eine Belastung des eingeleiteten Abwassers aus dem Deponiekörper ausgeschlossen ist, auch bei Extremregenereignissen“, betont Manfred Abt, der Schriftführer des Surf-Clubs. Sickerwasser, das sich seinen Weg durch die Deponie bahne, und Niederschlagswasser dürften sich keineswegs vermischen und ungeklärt in den Bleibtreusee gelangen, so Abt, dem die Materie als Wasserwirtschaftler nicht ganz fremd ist.

Er bemängelt zudem, dass man die Auswirkungen der Deponie auf die Windverhältnisse bislang nicht untersucht habe, obwohl diese rund 30 Meter in die Höhe wachsen soll. „Für Surfer ist weniger Wind ärgerlich, aber viel wichtiger ist eine mögliche Beeinträchtigung der Kaltluftversorgung der benachbarten Siedlungen“, sagt er.

Landschaftsbild am Bleibtreusee wird sich ändern

Auch die Veränderung des Landschaftsbildes bereitet ihm Bauschmerzen. Die geplante Oberkante der aufgestockten Deponie würde rund 65 Meter – ungefähr so hoch wie 20 Stockwerke – oberhalb des Bleibtreusees liegen, hat Manfred Abt ausgerechnet.

Das Argument der Betreiber, die Kapazität der Deponie sei bis Ende des Jahrzehnts erschöpft, stellt Abt nicht in Frage. Jahr für Jahr werden dort 1,7 Millionen Tonnen Asche aus Kraftwerken und der Müllverbrennung, mineralische Abfälle wie Bauschutt und Sonderabfälle aus der Industrie abgeladen. Und dieser Abfall muss eben irgendwo hin. „Den Bedarf für die Erweiterung der Deponie tragen wir im Grundsatz mit. Dies muss jedoch in einer für die Bevölkerung und die Umwelt des Rhein-Erft-Kreises verträglichen Form erfolgen“, macht Abt klar.

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Ein erster Schritt in diese Richtung sei daher die Festlegung einer frühzeitigen Wiederaufforstung als Sichtschutz. Noch wichtiger sei es aber, dass kein kontaminiertes Wasser im See und den angeschlossenen Gewässer lande. Dies müsse sichergestellt werden. Daher habe der Brühler Surfclub bei der Bezirksregierung Arnsberg Einwendungen zu den Planungen gemacht.