Distanzunterricht in Rhein-ErftLehrer erreichen einige Schüler telefonisch nicht
Rhein-Erft-Kreis – Kein Präsenzunterricht, Distanzlernen und Notbetreuung – der Lockdown fordert auch den Schulen wieder einiges ab. Wir haben mit Bildungseinrichtungen im Rhein-Erft-Kreis über die Umsetzung des Distanzlernens und die Ausstattung dafür gesprochen.
„Man musste sich da erst einmal reindenken, das braucht natürlich Zeit“, sagt Petra Arian Arndt, Schulleiterin der Bergheimer Carl-Sonnenschein-Grundschule in Kenten. Ihre Schule sei aber mit dem Vorsatz an das Thema gegangen, die Dinge einfach mal auszuprobieren. Allerdings: Für den digitalen Distanzunterricht brauche man Endgeräte, die hätten an ihrer Schule einige Kinder zu Hause nicht. „Das kann man nicht voraussetzen.“
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten dann mit Papier, bis die von der Stadt gestellten Geräte da sind. Die Notbetreuung übernähmen größtenteils die OGS-Kräfte der Schule, da sie das personell wahrscheinlich aber nicht nur mit diesen Kräften stemmen könnten, würden auch Lehrerinnen und Lehrer eingesetzt.
Rhein-Erft: Einige Schüler sind nicht mal über Handy erreichbar
Im Wesselinger Schulzentrum ist die Lage je nach Schule verschieden. Das Käthe-Kollwitz-Gymnasium habe bereits im Sommer Vorbereitungen getroffen und probiere seitdem, das digitale Lernen mit in den Unterricht einzubauen, sagt Schulleiterin Petra Meyer-Wolters. „Wir haben vor einiger Zeit schon eine spezielle Plattform vom Schulträger erhalten, die wir nutzen“, sagt Meyer-Wolters.
Bei der Albert-Einstein-Realschule läuft es ähnlich gut. Zwar werden ein paar wenige Schülerinnen und Schüler voraussichtlich nicht erreichbar sein während des Distanzunterrichts, es wird aber ganz normaler Unterricht nach Lehrplan stattfinden. „Auch Sportunterricht wird es online geben“, sagt Schulleiterin Kirsten Biere.
Ganz anders läuft es an der Wilhelm-Busch-Hauptschule in Wesseling. Jessica Schütz, Schulleiterin, hat bisher keine Möglichkeiten, auf digitales Lernen umzusteigen. Stattdessen werden Zettel kopiert und verteilt. „Am Montag fangen die Schüler an, in ihren Notfallmappen zu arbeiten, bis sie die Aufgaben von ihren Lehrern erhalten haben“, sagt Schütz. Das werde voraussichtlich ab Mittwoch der Fall sein. „Etwa 30 Prozent der Schüler haben nicht mal ein Handy, auf dem wir sie erreichen können“, sagt Schütz. Das kam bei einer Umfrage heraus. Nach Aussage der Stadt erhalte die Hauptschule ab Ende Januar Zugriff zu der digitalen Plattform, die auch die anderen Schulen bereits nutzen.
Kitas im Rhein-Erft-Kreis schränken Betrieb ein
Von Montag an gilt für die Kindertagesstätten ein eingeschränkter Pandemiebetrieb. Es wird dazu aufgerufen, Kinder wenn möglich daheim zu betreuen, doch Eltern können den Nachwuchs in die Einrichtungen bringen – wenn auch zehn Stunden weniger als gebucht. Die Zeiten reduzieren sich demnach von 25 auf 15, von 35 auf 25 oder von 45 auf 35 Stunden.
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Gruppen sollen voneinander getrennt werden. Es gibt keine Einschränkungen bei den Eltern, das heißt, Systemrelevanz spielt keine Rolle. In Brühl müssten die Eltern die Kinder auch nicht anmelden, sagt Dezernentin Stephanie Burkhardt. Sie gehe aber davon aus, dass deutlich weniger Kinder in den städtischen Kindergärten betreut werden müssten. Zuletzt kam rund ein Viertel der Kleinen in die Kitas.