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Erweiterung geplantSchulleitung sieht Konzept der Gesamtschule Elsdorf in Gefahr

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt das Schulleitungsteam des Gesamtschule in Angelsdorf.

Das Schulleitungsteam um Direktor Thorsten Kleppe (M.) mit (v.l.) Kurt Bertulat, Christoph Weber, Stefan Tausch und Kirsten Waack diskutiert und plant die neue Situation der Schule, die im Sommer auf fünf Züge erweitert werden soll.

Die Leitung der Elsdorfer Gesamtschule kritisiert die geplante Erweiterung.

Die Stadt hat, wie berichtet, nach politischem Beschluss bei der Bezirksregierung den Antrag gestellt, die Gesamtschule auf fünf Züge zu erweitern. Das Leitungsteam der Schule sieht durch die Erweiterung, die schon zum Sommer 2024 umgesetzt werden soll, ihre pädagogischen und mittelfristig auch räumlichen Konzepte in Gefahr.

„Wir sind nicht gegen eine Erweiterung“, betont Direktor Thorsten Kleppe. Dennoch komme das zu schnell. Die Schule brauche Zeit, „sich nach Corona und mit den vielen Flüchtlingskindern“ neu zu konsolidieren. Zudem sei das Konzept der „Teamschule“ darauf ausgelegt, dass die Stufen auf jeweils einem Flur unterrichtet würden - mit je zwei korrespondierenden Teamklassen samt entsprechendem Lehrpersonal. „Die Einheiten, die auch pädagogisch wichtig sind, werden zerrissen“, fürchtet er.

Die Bezirksregierung macht Druck, weil in Bedburg und Elsdorf Schulplätze fehlen.
Schuldirektor Thorsten Kleppe

„Fällt das weg, geht auch qualitativ etwas verloren“, ergänzt Christoph Weber, Abteilungsleiter für die Unterstufe. Grund für die Erweiterung ist, wie die Verwaltung mitteilte, der eindeutige Hinweis der Bezirksregierung, dass diese die Erweiterung anordnen werde, wenn die Stadt den Antrag nicht stelle. „Die Bezirksregierung macht Druck, weil in Bedburg und Elsdorf Schulplätze fehlen. Und wenn Bedburg sein Angebot erweitert, muss Elsdorf das auch tun“, behauptet Kleppe. Der Bezirksregierung sei es egal, wie die Stadt die Räume bereitstellt, glaubt er. „Wir stecken nicht den Kopf in den Sand“, sagt Mittelstufenkollege Stefan Tausch.

Das Bild zeigt die Gesamtschule in Elsdorf-Angelsdorf.

Die vor zehn Jahren gegründete Gesamtschule in Angelsdorf soll von vier auf fünf Züge erweitert werden.

Das bestätigt auch Oberstufenleiterin Kirsten Waack: „Wir haben umgehend damit begonnen, uns Gedanken zu machen, müssen aber das von der Stadt in Auftrag gegebene Raumgutachten abwarten“. Das Lehrerteam sieht großen Redebedarf und fühlt sich in die Entscheidung nicht eingebunden. Kleppe sagt, er stehe „in regelmäßigem Austausch“ mit der Bezirksregierung. Wie dort mit dem Antrag umgegangen werde, wisse er aber nicht.

Der Antrag wird, wie die Bezirksregierung auf Anfrage mitteilt, derzeit geprüft. In diese Prüfung fließe die Stellungnahme der Schulleitung mit ein. Allmählich werde die Schule auch ohne Erweiterung zu klein. „Mittelfristig benötigen wir weitere Räume für Sport, Hauswirtschaft, Technik und Naturwissenschaft. Zudem benötigen wir neue Klassenräume“ sagt Kleppe und erklärt, dies erfordere ein neues Gebäude für die Jahrgänge acht und neun.

Wenn die Stadt keinen Plan hat, wird es für die Schule schwierig

„Das muss in vier Jahren stehen“, sagt er. Zwei bis drei Jahre lang könne man sich vielleicht noch irgendwie behelfen, „aber wenn die Stadt für die Zukunft der Schule keinen Plan hat, wird es schwierig.“ Auch personell sei die Schule chronisch unterversorgt, und ein weiterer Zug mache die Probleme noch größer, sagt der pädagogische Leiter Kurt Bertulat. „Für das Personalproblem gibt es keine Lösung. Der Lehrerberuf muss attraktiver gemacht werden.“

Kleppe warnt: „Auf ein Gutachten, das ausreichend Räume attestiert, zu hören anstatt auf die Schule, ist für das städtische Leuchtturmprojekt Gesamtschule sehr gefährlich.“ Die Stadt hätte abwarten sollen, bis die Bezirksregierung die Erweiterung anweise. Dann läge die Verantwortung dafür dort. Er appelliert auch an die Elsdorfer Politik. Der politische Wille müsse „wachsen, damit das anerkannt hohe Niveau der Schule auch bezüglich der Ausstattung erhalten bleibt.“