„Der Mann ist eine Institution“Elsdorfer setzen sich für versetzten Briefträger ein
Elsdorf-Angelsdorf – Seit 20 Jahren trägt er die Post in Angelsdorf und Esch aus. Er ist beliebt, freundlich zuverlässig und kennt die meisten seiner Kunden persönlich. Jetzt ist der Postbote gegen seinen Willen nach Bedburg versetzt worden. Mit einer Online-Petition fordern die Einwohner die Rückkehr an seine langjährige Wirkungsstätte.
Vor vier Wochen sei er im Urlaub zu einem Gespräch gebeten worden, in dem ihm die beabsichtigte Versetzung mitgeteilt wurde. „Ich bin auch privat hier verwurzelt“, sagt der Postbedienstete, der mit seiner Familie im Ort wohnt. „Am letzten Arbeitstag in Elsdorf hatte ich beim Verlassen des Standorts Tränen in den Augen“, sagt er.
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Empört ist Ortsvorsteher Michael Gülden. „Der Mann ist eine Institution. Wir verstehen nicht, dass man ihn nicht hier weiter arbeiten lässt“. Auch Petra Zimprich, die in Esch lebt, zeigt kein Verständnis. „Das läuft perfekt, menschlich und auch, was seine Arbeit betrifft“, sagt sie. Er genieße Vertrauen und sei „einer, der das nicht als Job sieht, sondern seinen Beruf liebt“.
Online-Petition soll helfen
Sie hat eine Online-Petition gestartet, der nach knapp einer Woche bereits mehr als 400 Teilnehmer beigetreten sind. „Wir sind schließlich die Kunden. Die Versetzung ist eine Strafe für ihn und für uns.“ Unterschriften sammelt Zimprich auch über das Netz hinaus. In Ute’s Kiosk in Esch liegen entsprechende Listen aus.
Ein Sprecher der Deutschen Post/DHL erläutert auf Nachfrage, dass die Versetzung „ein ganz normaler Vorgang“ sei. Niemand arbeite sein ganzes Arbeitsleben lang im selben Bezirk. Organisatorische und personelle Umstrukturierungen seien bei deutschlandweit 113 000 Postboten häufig nötig. Das Unternehmen freue sich, dass der Elsdorfer Postbote „so beliebt ist“ und gehe davon aus, „dass der neue Kollege schnell genauso großes Vertrauen genießt, wie sein Vorgänger“.