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„Verstehe ich nicht“Händler streiten bei „Bares für Rares“ um Sperrmüll-Fund aus Erftstadt

Lesezeit 4 Minuten
Robert Brandel (v.r.) mit Horst Lichter und Detlev Kümmell bei „Bares für Rares“.

Robert Brandel (v.r.) mit Horst Lichter und Detlev Kümmell bei „Bares für Rares“.

Bereits bei der Expertise wurde der 71-Jährige überrascht. Im Händlerraum ging es dann jedoch richtig zur Sache.

Mit einer ungewöhnlichen Leuchte ist Robert Brandel aus Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis zu „Bares für Rares“ in die ZDF-Sendung vom Dienstag (22. April) gekommen. Dass sich die Händlerinnen und Händler später um sein Verkaufsobjekt streiten würden, hätte der 71-Jährige im Vorfeld wohl nicht geahnt.

Doch bereits bei der Expertise sorgte der „Brummi“ direkt für tiefgreifende Gespräche. „Wenn Du überlegst, da ging es ja wirklich um mehr Verständnis für die Lkw-Fahrer“, sinnierte Moderator Horst Lichter beim Blick auf die orange Figur.

„Bares für Rares“: Verkaufsobjekt auf dem Sperrmüll gefunden

Robert Brandel ist in den vergangenen Jahren zwar Linienbus in Köln gefahren, aber Lkw-Fahrer sei er eigentlich nie gewesen, so der 71-Jährige. Auf den „Brummi“ sei er durch puren Zufall gestoßen. Auf der Straße habe er sie vor einiger Zeit im Sperrmüll am Straßenrand entdeckt.

„Die Figur kenne ich aus meiner Jugend. Wie ich den sah, dachte ich, komm, fragste, ob ich den mitnehmen darf“, berichtet Brandel bei „Bares für Rares“. Auf Erlaubnis habe er ihn dann gerettet. Anschließend sei das Objekt allerdings in der Garage verschwunden.

Horst Lichter konnte es kaum glauben. „Das ist wirklich zu schade für die Garage und definitiv viel zu schade für den Müll!“ Er selber könne sich auch noch sehr gut an die Figuren erinnern. Vor allem aus der Fernsehwerbung. Mit dem Motto „fern, schnell, gut“, das auch auf dem Hemd der „Brummi“-Figur zu lesen war, habe man das Image der Lkw-Fahrer aufbessern wollen, so Lichter.

„Bares für Rares“: Detlev Kümmel über den Lkw-„Brummi“

Experte Detlev Kümmel bestätigte. Der Lkw-„Brummi“ sei Anfang der 1970er-Jahre rausgekommen. Den Erfolg der Kampagne klinge auch heute noch nach. Jeder spreche ja von den „Brummi-Fahrern“, das habe sich im positiven Sinne eingebürgert.

Der „Brummi“ bei „Bares für Rares“.

Der „Brummi“ bei „Bares für Rares“.

Die Figur „Brummi“ versinnbildliche die Einheit von Fahrer und Lastwagen. „Ein gemütlicher, freundlicher Typ, der immer grüßt“, so das Portrait von Kümmel. Der Bundesverband des Deutschen Güterfernverkehrs habe die Kampagne damals ins Leben gerufen.

Bei dem „Brummi“ aus Erftstadt handelte es sich zudem um eine Lampe, die sogar noch funktionierte. Das Objekt sei zudem in einem sehr guten Zustand.

„Bares für Rares“: Verkäufer aus Erftstadt von Expertise überrascht

Beim Wunschpreis zeigte sich Robert Brandel zurückhaltend, was vielleicht auch daran lag, dass er die Lampe auf dem Sperrmüll gefunden hatte. 50 Euro hätte er sich gewünscht.

Detlev Kümmel lag in seiner Expertenschätzung für „Bares für Rares“ deutlich höher. Demnach sei der „Brummi“ rund 150 bis 200 Euro wert. Ein Preis, mit dem der Rentner aus Erftstadt nicht gerechnet hatte. „Wow, da bin ich jetzt aber überrascht“, sagte Brandel.

Von den Reaktionen im Händlerraum von „Bares für Rares“ ahnte der 71-Jährige unterdessen noch nichts. Denn hier überschlugen sich kurz darauf die Ereignisse.

Wettbieten um „Brummi“ bei „Bares für Rares“

Auch hier zeigte die Runde Unverständnis, warum so ein Objekt auf dem Sperrmüll gelandet ist. „Ich verstehe einfach nicht, warum die Leute so etwas wegwerfen“, sagte etwa Jan Cizek.

Christian Vechtel nimm den „Brummi“ bei „Bares für Rares“ genau unter die Lupe.

Christian Vechtel nimm den „Brummi“ bei „Bares für Rares“ genau unter die Lupe.

Die Gebote eröffnete David Suppes mit 50 Euro. Doch dabei blieb es nicht. Schnell schraubte sich der Preis nach oben. Gebote kamen von allen Seiten. Doch vor allem Christian Vechtel, David Suppes und Jan Cizek zeigten reges Interesse an dem „Brummi“ und trieben den Preis immer weiter.

Bei 280 Euro wollte Händler Chritian Vechtel den Sack schon zu machen. Doch da meldete David Suppes Protest ein. Er sei auch noch im Rennen, betonte er und bot 300 Euro. Schon wieder wollte der Erftstädter schon einschlagen, doch da erhöhte wiederum Vechtel auf 310 Euro.

„Bares für Rares“: Für so viel ging der „Brummi“ über den Tisch

Am Ende grätschte jedoch Wolfgang Pauritsch mit 350 Euro dazwischen – völlig unerwartet, schließlich hatte er bislang noch überhaupt kein Gebot abgegeben.

Christian Vechtel wollte sich jedoch offenbar nicht geschlagen geben und erhöhte noch einmal auf 360 Euro. „Bitte, schlagen Sie schnell ein“, konnte Pauritsch da nur noch raten. Und so wechselte der „Brummi“ bei „Bares für Rares“ für sagenhafte 360 Euro den Besitzer. Ein Geschäft, mit dem sich Robert Brandel nur zufrieden zeigen konnte.