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Nach Carl-Schurz-MedailleErftstädter Institution Gymnicher Ritt bringt neuen Pin heraus

Lesezeit 3 Minuten
Menschen in Uniform reiten auf Pferden.

Lange Tradition: Seit beinahe 800 Jahren findet die Reiter-Prozession in Gymnich statt.

Für die Erinnerungsplakette wurde ein alter Balken aus dem Kirchturm verwendet – Verkauf soll gestiegene Kosten ein Stück weit auffangen.

Es ist ein ganz besonderer Pin, den die Institution „Gymnicher Ritt“ jetzt herausgebracht hat. Die in silberner Farbe gestaltete kleine Plakette zum Anstecken oder zum Aufstellen oder Hängen zeigt die Pfarrkirche St. Kunibert, den Rittaltar mit den Pferden und den Kopf von Carl Schurz. „Weil der Gymnicher Ritt für Erftstadt und die Region von hoher kultureller Bedeutung ist, wurde unsere Institution im vergangenen November mit der Carl-Schurz-Medaille ausgezeichnet“, berichtet Wilfried Breuer, der Vorsitzende des Kirchenvorstands.

Diese hohe Ehrung, die höchste, die es in Erftstadt gibt, habe die Institution auf die Idee gebracht, ein besonderes kleines Andenken zu schaffen. Just erinnerte sich Breuer an die Pins, die die Institution vor etwa 30 Jahren einmal ohne Carl Schurz anfertigen ließen. Damals sei das Projekt allerdings weitgehend untergegangen. „Aber meine Frau hatte noch einen dieser Pins von damals“, berichtet Breuer. An ihm habe man sich für den Entwurf des neuen Pins orientiert und dann auch noch den Kopf von Carl Schurz darauf platziert.

800 Jahre: Gymnicher Ritt feiert 2025 großes Jubiläum

Im kommenden Jahr steht zudem ein großes Jubiläum an. „Dann feiern wir hier 800 Jahre Gymnicher Ritt“, berichtet Breuer. Auch deswegen sei es an der Zeit, ein entsprechendes kleines Andenken präsentieren zu können. Von hohem ideellem Wert sind die in ein Stück Holz gebetteten Pins. Unter dem Titel „Aus altem Holz neue Kraft“ gibt es von der Institution Gymnicher Ritt dazu sogar ein Echtheitszertifikat.

Zu sehen ist ein Pin auf einem Stück Holz.

Der Pin zugunsten des Gymnicher Ritts geht in die zweite Auflage.

Schwarz auf weiß garantiert der Kirchenvorstand St. Kunibert, dass die Holzplatten, auf denen die Pins befestigt sind, aus altem, massiven Eichenholz gestaltet sind. Bei der Kirchturmsanierung im August 2022 mussten nämlich Teile der Kirchturmkonstruktion ausgetauscht werden, unter anderem der 280 Jahre alte Eichenbalken. „Und den haben wir nicht weggeworfen“, so Breuer.

Vielmehr sei er jetzt unter anderem die Grundlage für die Pins auf Eiche. Begutachtungen anhand der Jahrringforschung zufolge sei die Eiche zwischen 1220 und 1230 gepflanzt und 1742 in Flandern geschlagen worden, bevor sie nach Gymnich transportiert und dort für den Kirchturmbau gebraucht wurde.

Pin-Verkauf soll gestiegene Kosten für Gymnicher Ritt Stück weit auffangen

Ziel des Pin-Verkaufs sei es, ein Stück weit die gestiegenen Mehrkosten für den Gymnicher Ritt aufzufangen. Die erste Auflage mit 300 Pins sei bereits weitgehend verkauft. „Wir gehen mit unseren Pins jetzt in die zweite Auflage“, berichtet Breuer. Die Nachfrage sei nämlich immer noch groß. Und den Reinerlös könne die Institution gut gebrauchen. Denn der Gymnicher Ritt sei wegen der überall gestiegenen Kosten richtig teuer geworden.

Zwei Männer halten ein Heft in den Händen und lächeln.

Wilfried Breuer und Joachim Axer (r.) vom Kirchenvorstand freuen sich über die gute Resonanz.

„Wir müssen ein gutes Duzend Ordner bezahlen, ebenso den Rettungsdienst“, berichtet der Organisationsleiter Joachim Axer. Alleine die Kosten für den Rettungsdienst seien um 400 Euro gestiegen. Bezahlt werden müssten aber auch die Pferde der Reitergruppe für die kirchlichen Vertreter, die Priester und die Messdiener zum Beispiel. Auch diese Ausleihe sei teurer geworden. Zudem müsse auch noch ein Tierarzt dabei sein. „Jeder verkaufte Pin hilft uns deswegen, den Gymnicher Ritt zu finanzieren“, so Axer.

Die Pins sind im Pfarrbüro neben der Kirche zu haben. Die einfachen Pins kosten fünf Euro, die in Eichenholz gebetteten Exemplare sind für acht Euro zu haben – natürlich inklusive des Echtheitszertifikats.