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Einer der Größten in NRWNeuer Solarpark in Erftstadt wird Strom für 5000 Haushalte produzieren

Lesezeit 4 Minuten
Zu sehen ist eine Solaranlage im Aufbau, die Module sind noch nicht montiert.

Die Fertigstellung des Solarparks direkt an der A1 zwischen Weilerswist und Niederberg ist für Ende des Jahres geplant.

Der Solarpark, der an der A1 nahe der Ausfahrt Weilerswist entsteht, wird zu einem der größten in NRW gehören. Die Rurenergie investiert etwa 10 Millionen Euro.

Im beschaulichen Erftstädter Stadtteil Niederberg entsteht derzeit ein Solarpark, der nach der Fertigstellung zu einem der größten Solarparks in Nordrhein-Westfalen gehören wird, wie die Rurenergie GmbH mitteilt. Die Gesellschaft aus Düren errichtet den Park in Zusammenarbeit mit der Firma F&S solar service aus Euskirchen.

Die Anlage befindet sich direkt an der Autobahn 1 in der Nähe der Ausfahrt Weilerswist, etwa 1,2 Kilometer von der Ortschaft entfernt. Sie erstreckt sich entlang der A1 auf einer Länge von etwa einem Kilometer. Direkt nebenan befindet sich außerdem der Windpark „Erftstadt A1“, der momentan zwischen Friesheim und der Ausfahrt Weilerswist-West entsteht.

Wie Uwe Czypiorski, CEO der F&S solar service, erläutert, setzen die Rurenergie und die F&S solar service das Projekt im Rahmen eines Kooperationsvertrages in kürzester Zeit ressourcensparend und ganzheitlich um. Das Projekt leiste einen weiteren positiven Beitrag zur Energiewende und unterstütze lokale Unternehmen und Kommunen, heißt es in einer Pressemitteilung. Zudem fließe über die kommunale Teilhabe auch jedes Jahr ein nennenswerter Betrag direkt in die Stadtkasse, ergänzt Thomas Zerres, Geschäftsführer der Rurenergie.

Erftstadt: PV-Anlage wird etwa 5000 Haushalte mit Strom versorgen

Die Rurenergie investiert etwa 10 Millionen Euro in das Solarprojekt in Erftstadt. Die Photovoltaik-Anlage wird dabei auf einer Fläche von etwa 16 Hektar gebaut und besteht mehr als 28.000 Modulen mit einer Leistung 16,4 Megawatt-Peak (MWp). „Das entspricht einer Größe von fast 23 Fußballfeldern“, heißt es in der Mitteilung weiter. Eine PV-Anlage dieser Größe verringere den CO₂-Ausstoß jährlich um etwa 9450 Tonnen, so die Rurenergie auf Anfrage.

Auf der Anlage werden jährlich bis zu 18.300.000 Kilowattstunden Strom produziert. „Mit dem Strom aus der Anlage in Erftstadt können im Jahr rechnerisch etwa 5000 Haushalte mit Strom versorgt werden“, heißt es seitens der Rurenergie.

Herausfordernd sei jedoch die zunehmende Knappheit von Netzanschlusspunkten, so Jens Brücken, Technischer Geschäftsführer der F&S solar service. „Hier in Niederberg ist eine mehrere kilometerlange Kabeltrasse notwendig, um den Grünstrom in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen.“ Daher liege die Hoffnung darin, dass der viel beworbene Netzausbau endlich beginne.

Solarpark in Niederberg soll Ende des Jahres in Betrieb genommen werden

Momentan findet laut der Rurenergie die Belegung mit Modulen statt. Bis zur Fertigstellung dauert es nicht mehr lange. Die Bauzeit des Solarparks beträgt noch etwa drei Monate. Ende Juni hatten die Arbeiten begonnen und werden voraussichtlich Mitte Dezember abgeschlossen, so das Unternehmen. Die Inbetriebnahme sei für den 31. Dezember geplant.

Nach der Fertigstellung sollen Schafe die Fläche des Parks beweiden, „um für die Grünpflege dort zu sorgen und gleichzeitig die Landwirtschaft zu unterstützen“, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Auch andere landwirtschaftliche Modelle seien möglich, unter anderem aufgrund der hohen Gestelle der Module und deren Ausrichtung.

Der Solarpark wird zudem unter Berücksichtigung des Siegels „bne – gute Planung“ errichtet. Das Siegel stelle die landwirtschaftlichen Bedingungen des Natur- und Umweltschutzes in den Vordergrund und schaffe zusätzliche ökologische beziehungsweise soziale Mehrwerte.

Die Verpächter, die auf dem angrenzenden Gertrudenhof in Niederberg wohnen, verpachten die etwa 16 Hektar große Fläche. Sie stehen den erneuerbaren Energien schon lange positiv gegenüber und haben selbst seit 2008 eine PV-Anlage auf dem Dach.

Einerseits wollen sie mit der Verpachtung den Ausbau von erneuerbaren Energien fördern, andererseits sei eine PV-Anlage wirtschaftlicher. Bisher sei die Fläche für den Ackerbau genutzt worden, so die Verpächter. Die landwirtschaftliche Nutzung sei jedoch aufgrund der Bodenqualität eingeschränkt, sagen sie.


Windpark in direkter Nähe

Sonne ist nicht die einzige Energiequelle, die an der A1 bei Erftstadt genutzt wird. Auch am nahegelegenen Windpark „Erftstadt A1“ zwischen Friesheim und der A 1 nahe der Ausfahrt Weilerswist-West ist die Rurenergie nach eigenen Angaben mit gut 38 Prozent beteiligt. Die REA GmbH Management baut den Park und hatte im Frühjahr begonnen, die Fundamente der zwölf Windkraftanlagen zu errichten.

Der Windpark wird pro Jahr 84,4 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen und so mit einem angenommenen Jahresdurchschnittsverbrauch von 3000 Kilowattstunden fast 30.000 Haushalte mit Strom versorgen. Wie Geschäftsführer Klaus Wildrath auf Anfrage mitteilte, sind die Anlagen bereits seit einigen Wochen errichtet. Mit dem Bau sei man zweieinhalb Monate vor dem Zeitplan gewesen, habe aber wegen langer Lieferzeiten auf Umspannwerk und Trafo warten müssen.

Aktuell sei man dabei, das Umspannwerk fertigzustellen. Im November will die REA die ersten Anlagen an das Netz anschließen, die weiteren sollen sukzessiv folgen. Vor Ende des Jahres wolle man den gesamten Windpark in Betrieb nehmen. (eva)