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Kunstwerke im Liblarer SeeSchwimmerin Silke Schäfer malt Bilder im Wasser

Lesezeit 3 Minuten
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Die Kunst wird erst am PC sichtbar, wenn Silke Schäfer die zurückgelegten Strecken aus der Tracking-Uhr ausliest und auf ein Satellitenbild des Liblarer Sees legt.

  1. Durch geplante Schwimmstrecken, die sie mit ihrer Tracking-Uhr aufzeichnet, kreiert Silke Schäfer im Liblarer See Kunstwerke.
  2. So entstehen die verscheidensten Formen und Motive.
  3. „Swim-Art“ hat Silke Schäfer ihre sportliche Kunst getauft, und unter diesem Hashtag zeigt sie ihre Bilder auch im Web.

Erftstadt-Liblar – Den Kölner Dom, ein Segelschiff, eine Schnecke oder den Schriftzug „Erftstadt“ – Silke Schäfer hat schon all das nicht zu Papier, sondern „zu Wasser“ gebracht. Mit einer Tracking-Uhr schwimmt die Erftstädterin Figuren und Buchstaben im Liblarer See, die sie vorher auf einer Karte verzeichnet und dann auswendig gelernt hat. Angefangen habe alles damit, dass es zu langweilig geworden sei, immer dieselbe Runde um die Angel- und Segelbojen zu schwimmen, die im See verankert sind.

So sei, mehr oder weniger zufällig, die erste Figur entstanden: ein Stern, der dank einer Tracking-Uhr und einer App auf dem Satellitenbild des Sees sichtbar wurde. „Viele Läufer und Radfahrer machen das auf ihren Trainingsstrecken und »zeichnen« Bilder mit ihren Uhren – mal zufällig, mal mit Absicht“, berichtet die passionierte Schwimmerin. Doch im Wasser ist sie, was die Kunst betrifft, eine Pionierin. Wohl auch deshalb, weil es nicht ganz einfach ist, sich zu orientieren: „Wenn man keine Fixpunkte hat, ist es unmöglich, Figuren oder Wörter zu schwimmen.“

Landmarken am Ufer

Die Fixpunkte, die Silke Schäfer benutzt, sind Landmarken am Ufer sowie die Angel- und Segelbojen auf dem See. Zu Beginn und im Verlauf der Saison muss sie diese zwei- bis drei Mal „abschwimmen“, um sie anschließend auf ihrer Karte zu verzeichnen. Mit der Tracking-Uhr in der Schwimmboje, die sie aus Sicherheitsgründen immer im Schlepptau hat, schwimmt sie auf die Bojen zu und umkreist diese großzügig. „Da, wo später die Kreise sind, steht eine Boje, die ich am Computer auf einen Screenshot vom See aus Google Maps eintrage.“ So entsteht ein Raster, das als Grundlage für die Schwimmkunstwerke dient.

4_Mit_hoher_Konzentration_entstehen_solche_SwimArt-Figur

Die Kunst wird erst am PC sichtbar, wenn Silke Schäfer die zurückgelegten Strecken aus der Tracking-Uhr ausliest und auf ein Satellitenbild des Liblarer Sees legt.

„Swim-Art“ hat Silke Schäfer ihre sportliche Kunst getauft, und unter diesem Hashtag zeigt sie ihre Bilder auch im Web. Zum Beispiel als „SwimArtSilky“ auf Instagram sowie auf Facebook, wo sie in zwei Schwimmergruppen aktiv ist und viel Begeisterung für ihre Bilder erfährt.

Dabei sagt sie von sich, dass sie im Malen „absolut unbegabt“ sei: „Ich male einfach so lange Striche auf meine Map, bis etwas dabei herauskommt, das aussieht wie ein Tier oder eine Figur.“ Ein Sägefisch zum Beispiel, eine Eule, ein Delfin. Oder ganze Wörter wie „Erftstadt“ oder „Schwimmzone“.

Die Tracking-Uhr befindet sich in der Schwimmboje, die Silke Schäfer aus Sicherheitsgründen im Schlepptau hat.

Zwei bis drei Stunden können vergehen, wenn Silke Schäfer ihrem Swim-Art-Hobby nachgeht. „Die Figuren oder Schriftzüge erstrecken sich oft über den ganzen See, ich muss zwischendurch anhalten, mich orientieren, wieder losschwimmen.“ Das koste Zeit, sei aber ideal zum Abschalten, sagt sie, denn „man muss schon sehr konzentriert sein. Wenn die Gedanken abschweifen, dann wird es nichts.“

Schwimmerin Silke Schäfer

Strecken zwischen drei und vier Kilometern kommen auf diese Weise zustande, was der begeisterten Schwimmerin, die auch schon den Chiemsee und die Flensburger Förde durchquert hat, aber keine Mühe bereitet.

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„Es ist ein abwechslungsreiches Langstreckentraining, ideal geeignet für Triathleten und Freiwasserschwimmer.“ Nachahmer seien herzlich willkommen, so die Swim-Art-Künstlerin, die anderen Schwimmbegeisterten gern einen Einführungskurs im Figurenschwimmen geben würde. „Wer das ausprobieren und mit mir schwimmen möchte, müsste aber nach Liblar kommen.“ Die Bedingungen seien eben nur dort optimal.