Parkchaos in ErftstadtPolitik diskutiert über Poller für den Lechenicher Marktplatz
Erftstadt-Lechenich – Seit Jahren wird über die Situation auf dem Lechenicher Marktplatz diskutiert. Vor allem abends und an Wochenenden ist er oft zugeparkt. Das Problem: Vielen Leuten, die dort ihr Auto abseits der markierten Parkplätze abstellen, ist gar nicht bewusst, dass sie das nicht dürfen. Die Idee, das Problem mit versenkbaren Pollern zu lösen, ist nicht neu, jetzt aber wieder aktuell.
Der Vorteil der Sperre, die ferngesteuert im Boden versenkt werden könnte, wäre, dass beispielsweise die Händler für den Wochenmarkt ungehindert auf den Platz fahren könnten. Der Nachteil ist finanzieller Art, sie dürfte rund 40.000 Euro kosten.
Erftstadt: Autofahrer reagieren aggressiv auf Verwarnungen
In der jüngsten Sitzung für Ordnung und öffentlich Sicherheit lag der Beschlussentwurf auf dem Tisch, die Verwaltung zu beauftragen, versenkbare Poller installieren zu lassen. Denn verstärkte Kontrollen durch das Ordnungsamt und kostenpflichtige Verwarnungen hätten sich als wenig wirkungsvoll erwiesen.
Vom 4. April bis Ende des vergangenen Jahres seien 489 Knöllchen verteilt worden, schreibt die Verwaltung. Und das, obwohl wegen Corona ja wenig los war in der Innenstadt. Obendrein beklagt das Ordnungsamt, dass viele Autofahrer mit Unverständnis und bisweilen aggressiv auf die Verwarnung reagiert hätten.
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Ein Antrag der SPD im Ausschuss, die Entscheidung über die Poller zu verschieben, bis der Masterplan Lechenich Gestalt angenommen habe, wurde von CDU, FDP und Freien Wählern abgelehnt, die sich für die Sperre aus versenkbaren Pollern aussprachen.
Bürger wollen autofreien Marktplatz in Lechenich
Das ignoriere den Bürgerwillen, kritisiert die Fraktion der Grünen in einer Pressemitteilung.
Der Masterplan soll die Weichen für die Gestaltung der Innenstadt stellen, im ersten Anlauf hatten bereits Workshops, Rundgänge und eine Onlinebefragung stattgefunden. Dabei hätten sich die meisten Bürger deutlich für einen komplett autofreien Marktplatz ausgesprochen. Und diesen Wünschen müsse der Masterplan folgen. „Sollte der Antrag zum Masterplan gestellt werden und eine Förderung erhalten, wird der Markt neu gestaltet, ohne Parkplätze und mit barrierefreier Pflasterung. Spätestens dann werden die Poller an den vorgesehenen Stellen überflüssig“, heißt es weiter.
Die Fraktion der Grünen werde einen Sperrvermerk im städtischen Haushalt beantragen.