Aktuelle KalkulationSanierung des Schulzentrums in Erftstadt-Lechenich wird teurer
Erftstadt-Lechenich – Nur ein paar Minuten lang war Baulärm zu hören, als im Schulzentrum Lechenich Schul- und Immobilienausschuss gemeinsam tagten. Doch das war schon genug, um einen Eindruck zu vermitteln, wie die Lernbedingungen der Kinder und Jugendlichen dort derzeit sind.
Und das wird auch noch einige Jahre so bleiben, denn das Ende der Sanierung des Schulzentrums ist erst für das erste Quartal 2027 angepeilt. Dieser Zeitplan sei schon auf Kante genäht, sagte Dirk Schulz. Der künftige Technische Beigeordnete ist seit einer Woche Leiter des städtischen Immobilienbetriebs. Gerd Schiffer, der Beauftragte für den Wiederaufbau nach dem Hochwasser, ist kommissarisch stellvertretender Betriebsleiter, Kerstin Orth Projektleiterin.
Erftstadt: Rundgang durch die Gebäude
Das Großprojekt wird voraussichtlich deutlich länger dauern als ursprünglich geplant, es wird auch deutlich teurer. Mittlerweile liegt die Kalkulation bei knapp 54 Millionen Euro. Die Architekten Edgar Fries und Ulrich Heuer sowie die Leiter des Gymnasiums und der Realschule, Karin Freiburg und Thomas Weber, nahmen die Ausschussmitglieder mit auf einen Rundgang durch die Gebäude. Überrascht waren die Politiker von der Qualität der Modulbauten, in denen Klassen sowohl des Gymnasiums als auch der Realschule untergebracht sind. An Container erinnert dort nichts.
Dafür sind andere Teile der Schule derzeit gar nicht zugänglich. Große Flächen der Fassade sind mit Planen abgehängt, hinter denen die Fliesen von der Wand entfernt werden. Auch im Inneren versperren Plastikfolien immer wieder den Weg. Freiburg verwies auf ein Problem mit der Feuertreppe: An dem Teil, der in einen Klassenraum ragt, könnten sich gerade jüngere Schüler verletzen, fürchtet sie. Fries versprach Abhilfe, sowohl kurz- als auch langfristig. Erst einmal würden die scharfkantigen Metallteile mit Isoliermaterial ummantelt, später werde eine Holztreppe eingebaut.
Flut hatte auch Lechenicher Schulzentrum getroffen
Die Computerräume im Souterrain des Gymnasiums wurden in der Flut stark beschädigt. Kniehoch habe das Wasser darin gestanden, berichtetet Freiburg. Vor allem der mittlere Raum rieche immer noch muffig. Die Luft werde regelmäßig auf Schimmel untersucht.
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Nach dem Rundgang bekamen die Politiker das Projekt noch einmal präsentiert. In seiner Geschichte hatte es immer wieder Klagen von Elternvertretern und Politikern gegeben, sie würden unzureichend informiert. „Kommunikation muss gelebt werden“, sagte Dirk Schulz. Er versprach: „Wo es knirscht, werden wir nachbessern.“ Gerd Schiffer gab sich optimistisch und zeigte sich angetan von dem „ausgesprochen guten Team“, auch wenn er und Schulz erst seit sieben Tagen mit dem Projekt befasst seien. Die Sorgen der Politiker, dass bei den Kosten noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sei, teilte er allerdings. 6,7 Millionen Euro sind derzeit als Puffer eingeplant.