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Steigende PreiseSo wollen die Grünen Bauen in Erftstadt bezahlbarer machen

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Neubaugebiet Symbol

In Erftstadt sollen in einigen Stadtteilen neue Häuser gebaut werden.

Erftstadt – Städtische Grundstücke werden bislang üblicherweise an Interessenten für die private oder gewerbliche Nutzung verkauft. Das aber sollte nach Meinung der Grünen geändert werden.

Sie haben beantragt, die Kommune solle künftig Flächen nur noch in Erbpacht vergeben. Die Pachtzeit solle für private und gewerbliche Wohnbebauung im Zeitrahmen von 80 bis 100 Jahren liegen. Für Nutzungen, die nicht zu dauerhaften Wohnzwecken dienen, solle die Pachtperiode 25 bis 50 Jahre betragen. Ausnahmen sollen aber möglich sein, etwa bei „nachvollziehbarer, gesellschaftlich, städtebaulich und/oder ökonomisch relevanter Begründung“. Grundstücke, die sich bereits in einem Verkaufsprozess befänden, sollten von der neuen Regelung unberührt bleiben.

Hausbau in Erftstadt wird immer teurer

Begründet wird der Antrag mit den immer weiter steigenden Preisen für den Bau von Häusern. Ein 400 Quadratmeter großes Grundstück kostet im Schnitt 100 000 Euro. „Wenn dieser Betrag nicht finanziert werden müsste, könnten sich mehr Menschen, vor allem jene mit geringeren Einkommen und ohne Erbschaften, eine Immobilie leisten“, betonen die beiden Grünen-Fraktionsvorsitzenden Stephanie Bethmann und Bernd Fritz. Die Eigenkapitalquote der Bauherren sei dann höher, die Finanzierung leichter und gegebenenfalls sogar günstiger. Ähnliches gelte analog auch für Gewerbeflächen.

Nach Ende der Pachtzeit würde die Stadt wieder die Gestaltungsmöglichkeit über die Flächen erlangen, was einen großen Vorteil für die langfristige Stadtentwicklung darstelle. Mehr noch: Die Stadt verhindere Bodenspekulation. Gewinne aus Preissteigerungen wanderten nicht in private Kassen, sondern stünden dem städtischen Haushalt zur Verfügung. Die Kommune erziele gleichbleibende Einnahmen aus den Pachtzinsen, der Haushalt profitiere davon somit dauerhaft.

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In Zeitenknapper Flächen habe der Einwand, dass Bauinteressenten lieber Grundstücke kaufen, um Eigentum zu schaffen, kaum noch Relevanz. Im Stadtrat stand der Antrag nun erstmals auf der Tagesordnung. Die weiteren Beratungen finden im Betriebsausschuss Immobilien am 6. April und tags darauf im Finanzausschuss statt.