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Gutachter zu BesuchWeg für Naturrasen auf Erper Sportplatz ist frei

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Einen Spatenhatte Claus Mehnert gleich mitgebracht, um den Unterbau des Erper Sportplatzes anzuschauen.

Erftstadt-Erp – Am Ende hat er dann doch noch gegraben. Claus Mehnert, bundesweit renommierter Gutachter für Rasenplätze, hatte gleich einen Spaten mitgebracht zum Besuch in Erp. Er hat sich den Aufbau des Sportplatzes angeschaut. Sein erstes, vorsichtiges Urteil: Der Tennenplatz könnte mit verhältnismäßig geringem Aufwand in einen Rasenplatz umgewandelt werden. Der Stadtsportverband (SSV) hatte den Fachmann eingeladen, um Vertreter von betroffenen Fußballvereinen über das Für und Wider der gängigen Platzbeläge zu informieren.

Aus der großen Veranstaltung, die SSV-Vorsitzender Peter Kaulen-Windgassen eigentlich geplant hatte, wurde ein Treffen in kleinem Kreis. Wilfried Klünter, Jugendleiter beim VfL Erp, war dabei, Peter Schütz, Vorsitzender des SC Dirmerzheim, Achim Inden, Geschäftsführer von Fortuna Liblar, SSV-Schatzmeister Bert Uedelhoven und Kreissportbundvorsitzender Harald Dudzus.

Problem bei Hitze

Einig waren sich alle, dass die Tennen- oder Aschenplätze der drei Vereine keine Zukunft haben. Schon Kinder nähmen die Fahrt in einen anderen Stadtteil auf sich, wenn dort auf Kunstrasen gespielt werde. Allerdings, das bestätigte auch eine der Trainerinnen, die auf dem Erper Platz mit den Kindern übte, macht Kunstrasen im Sommer Probleme: In der Mittagssonne werde es über dem künstlichen Grün bis zu 60 Grad heiß.

Ein eindeutiges Plädoyer für die natürlich Alternative mochte Mehnert allerdings nicht abgeben. Das Zauberwort Winterrasen, das in Erftstadt durch die Diskussion geistert, entzauberte er ganz schnell. „Das ist ein Kunstwort“, sagte der Experte. Gemeint sei schlicht das Deutsche Weidelgras, eine robuste Sorte, die den Strapazen durch die Fußballschuhe trotze und auch Trockenheit relativ gut verkrafte. Nach starkem Regen sei ein Winterrasenplatz aber ebenso wenig bespielbar wie jeder andere Rasen.

Lebensdauer spricht für natürliche Variante

Ökologisch, da waren sich Vereinsvertreter und Gutachter einig, ist der Rasen klar im Vorteil gegenüber jenem „Gras“, das aus Erdöl hergestellt wird. Auch die Lebensdauer spreche für die natürliche Variante. Ein Kunstrasenplatz halte zehn bis 15 Jahre, sagte Mehnert, ein echter Rasenplatz 20 Jahre und länger. Und das Entsorgen eines abgenutzten Kunstrasens sei teuer.

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Gewässert werden müssten alle Varianten, aber natürlich brauche Naturrasen viel Feuchtigkeit, um wachsen zu können. Auf eine Kubikmeterzahl wollte Mehnert sich nicht festlegen, aber er brachte einen Tiefbrunnen ins Gespräch. In Erp wäre das nach Ansicht der Vereinsvertreter eine Option, für Liblar oder Dirmerzheim komme das aber wegen der Lage der Plätze nicht in Frage.