AboAbonnieren

Schwimmbäder in ErftstadtWie es um das Kombibad in Lechenich steht

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist die Anlage eines Freibads.

So sah das Freibad Lechenich ein Jahr nach der Zerstörung durch die Flut aus. (Archivfoto)

Die Stadt Erftstadt informiert am Donnerstag über die Zukunft des Schwimmbad-Standorts Lechenich. Das ist bisher passiert.

Die Schwimmbad-Frage in Erftstadt scheint immer noch nicht geklärt. Im Mai vergangenes Jahres hieß es noch: „Erftstadt bekommt ein Kombibad“. Im November standen dann weder Planung noch Finanzierung. Doch was ist bisher eigentlich passiert?

Das ist die Ausgangslage

Das Freibad in Lechenich ist durch die Flutkatastrophe im Juli 2021 schwer beschädigt worden. Seitdem ist das Schwimmbad außer Betrieb. Die Badtechnik war bei der Flut zerstört worden. Auch das große Becken war nicht mehr zu gebrauchen. Eine erste vorsichtige Kostenschätzung bezifferte den Schaden auf etwa fünf Millionen Euro.

Das sind die Ausweichmöglichkeiten

Abgesehen vom zerstörten Lechenicher Freibad sind auch die Schulschwimmbecken in Erp und Bliesheim längst nicht mehr in Betrieb. Schwimmern bleibt in Erftstadt das Becken im Lechenicher Schulzentrum, das Liblarer Hallenbad und das Freibad in Kierdorf, das von der Freibadinitiative betrieben wird. Erst am Dienstag teilte die Stadtverwaltung allerdings mit, dass die Öffnungszeiten für den öffentlichen Betrieb im Hallenbad Liblar wegen längerfristigen Personalengpässen eingeschränkt werden müssen. Aktuelle Informationen dazu gibt es hier.

Ein Kombibad als Lösung?

Der Vorstand des Stadtsportverbandes (SSV) schlägt 2023 vor, auf dem Gelände des Lechenicher Freibads ein Kombibad zu bauen, also ein Hallenbad mit Außenbecken. Die Projektentwicklungs- und Planungs- GmbH Vision 12 wurde mit dem Bäderkonzept beauftragt. Das Ergebnis eines Zwischenstands: Wenn das Hallenbad Liblar erhalten wird und ein Kombibad in Lechenich gebaut wird, reicht das aus, um den Grundbedarf samt Schulbetrieb zu decken.

Wie hoch sind die Kosten für ein Kombibad?

Laut Gutachten soll der Bau 22 Millionen Euro kosten. Für das Projekt sollen weitere Fördermöglichkeiten geprüft werden. Für den Freibadanteil gibt es Mittel aus dem Wiederaufbaufonds. Gerd Schiffer, Leiter der Stabsstelle Wiederaufbau und des Stadtentwicklungsbetriebs Erftstadt, sprach im Februar 2023 von rund 5,5 Millionen Euro, die im Wiederaufbauplan veranschlagt sind.

Beschluss über die Zukunft der Bäderlandschaft

Im Mai 2024 hieß es dann endlich: „Erftstadt bekommt ein Kombibad.“ Das beschloss der Stadtrat einstimmig. Denn auch das Hallenbad im Schulzentrum Lechenich ist in einem desolaten Zustand. Mit dem sogenannten Grundsatzbeschluss zur Zukunft der Bäderlandschaft stand auch fest: Sobald das neue Kombibad in Betrieb genommen wird, soll das Hallenbad im Schulzentrum Lechenich außer Betrieb genommen werden. Das Kierdorfer Freibad soll weiterbetrieben werden, so weit und solange das technisch möglich und zulässig ist.

So sah die erste Planung für das Kombibad aus

Nach der Verwaltungsvorlage sahen erste Planungen vor, das Schwimmerbecken des bei der Flut zerstörten Freibades zu verkleinern und mit einer Sprunggrube auszustatten. Geplant war auch ein Nichtschwimmerbecken mit spielerischen Elementen und für den Hallenteil ein Becken mit einem höhenverstellbaren Zwischenboden.

Was ist der aktuelle Stand?

Eigentlich sollte die Verwaltung in der November-Sitzung des Betriebsausschusses Stadtwerke eine beschlussfähige Planung und Finanzierung für den Bau des Kombibads vorlegen, doch es kam anders. Die Auswirkungen des Neubaus auf den städtischen Haushalt konnten nicht abschließend geklärt werden, wie es in einer Mitteilung der Verwaltung hieß. Auch nennenswerte Förderprogramme konnten nicht ermittelt werden, abgesehen von Förderungen für beispielsweise Solardächer. Zudem müssten die ersten Schätzungen zum Wiederaufbau angepasst werden und schließlich ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Anfang des Jahres wurden Stimmen aus der Politik laut. Die CDU-Fraktion sprach sich für die Einberufung einer Sondersitzung mit den beteiligenden Ratsgremien, um Lösungen erarbeiten. Und das noch vor der eigentlichen Ratssitzung am 18. Februar.

Wie es weitergehen soll

Über die Zukunft des Schwimmbad-Standorts Lechenich informieren Bürgermeisterin Carolin Weitzel, der Technische Beigeordnete Dirk Schulz und Gerd Schiffer, Leitung Stabsstelle Wiederaufbau und Leitung SEB Erftstadt, im Rahmen einer Pressekonferenz am heutigen Donnerstag.