Kommentar zur Politik in ErftstadtVolker Erners Abgang sollte nachdenklich machen
- Carolin Weitzel ist mit großen Zielen als Bürgermeisterin in Erftstadt angetreten.
- Doch der Stadtrat hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er seinen Bürgermeistern das Leben schwer machen kann, kommentiert unsere Autorin.
- Weitzels erste Auftritte machen dennoch Hoffnung. Ein Kommentar.
Erftstadt – Wenn der Erftstädter Stadtrat in den vergangenen Jahren eines bewiesen hat, dann, dass er seinen Bürgermeistern das Leben schwer machen kann. Der Verschleiß in den zurückliegenden Legislaturperioden war erheblich.
Dass Volker Erner nicht mehr antreten wollte, obwohl ihm eine dritte Amtszeit ziemlich sicher gewesen wäre, kommt nicht von ungefähr. Sein Abgang in aller Stille sollte nachdenklich machen.
Carolin Weitzel verspricht einen neuen Umgang – in der Stadtverwaltung, im Rat, aber auch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Ihr Auftritt in der konstituierenden Ratssitzung macht Hoffnung, dass sie ihn nicht nur verspricht, sondern auch energisch einfordert. Von den Herausforderungen, die auf sie warten, ist die Befriedung der Politik in dieser Stadt nicht die kleinste – und das will etwas heißen, wenn auch Corona-Krise und Strukturwandel gemanagt werden müssen.
Wie klappt die Zusammenarbeit mit Monika Hallstein?
Das Gewicht im Rat hat sich zugunsten der CDU verschoben, wegen Bernd Bohlens Abkehr von der SPD-Fraktion noch ein bisschen mehr als ohnehin schon. Damit liegt aber auch auf der Hand, wer in der Pflicht ist, der Bürgermeisterin auf ihrem Weg zu einem konstruktiven Miteinander nicht nur zu folgen, sondern ihn überzeugt mitzugehen. Wenn die CDU auf ihre Mehrheit im Schulterschluss mit FDP und Freien Wählern setzt, statt auf Konsens und auf Kompromisse, würde sie ihrer eigenen Kandidatin ein Bein stellen.
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Interessant wird noch, wie Weitzel und die Technische Beigeordnete Monika Hallstein künftig zusammenarbeiten. Den Wahlkampf haben die beiden Konkurrentinnen mit beispielhafter Fairness hinter sich gebracht. Jetzt muss Hallstein loyal zur Bürgermeisterin stehen und diese sich ihrerseits vor ihre Dezernentin stellen. Die Angriffe, denen Monika Hallstein in der abgelaufenen Ratsperiode ausgesetzt war, waren oft unfein im Ton und nicht immer sachlich begründet. Und man muss schon sehr optimistisch sein zu glauben, dass das nun vorbei ist.