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Erneuert, gereinigt, erweitertNeue Orgel in der evangelischen Kirche entzückt Frechen

Lesezeit 2 Minuten

Beim Gottesdienst am zweiten Advent erklang die Orgel zum ersten Mal offiziell.

Frechen – Den Gottesdienst zum zweiten Advent konnte die evangelische Kirchengemeinde in Frechen mit einer Besonderheit begehen: Die von Grund auf gereinigte, erneuerte und auch erweiterte Orgel erklang zum ersten Mal offiziell in einem Gottesdienst. Ein Jahr hatten Überholung und Sanierung gedauert.

Auf dieses Projekt passt das Sprichwort „Was lange währt, wird endlich gut“, denn schon seit fünf Jahren bestand der Wunsch, die Orgel auszubauen. Immer wieder kam etwas dazwischen, so 2017 das 300-jährige Bestehen der Gemeinde, deren Feier ohne Orgel undenkbar gewesen wäre.

Die Geschichte

1770 erhielt die evangelische Kirche ihre erste Orgel aus der Werkstatt von Christian Ludwig König, sie wurde 1928 an die Kartäuserkirche abgegeben. Die Nachfolgerin wurde 1967 nach Rheinböllen verkauft. Die seit 1962 stehende Orgel stammt aus der Werkstatt von Detlef Kleuker. Sie hatte im Ursprung 18 Register auf zwei Manualen und Pedal. (mrz)

Im August 2020 wurden dann die Pfeifen und der Spieltisch demontiert und von der Orgelbaufirma Oppel aus dem Sauerland mit zur Überholung nach Schmallenberg genommen.

Neben der notwendigen Reinigung aller Pfeifen und der Ausbesserung der im Laufe der Jahre erfolgten Beschädigungen wurde die Orgel auch erweitert. Dabei sei auch, berichtet Kirchfinanzmeister Markus Schulz, die Disposition, die Zusammenstellung der Register, verändert worden.

Der Umbau kostete die Frechener Kirchengemeinde um die 100.000 Euro.

Neu in der Orgel ist ein sogenanntes Englisch Horn und ein Register mit dem Begriff „Terz 1 3/5“ im Rückpositiv. Das ist der Teil der Pfeifen, die auf der Empore im Rücken des Organisten in der Balustrade eingelassen ist. Ursprünglich wollte auch das Krummhorn aus dem Rückpositiv zugunsten einer Schalmei weichen, doch der Plan sei aufgegeben worden, sagt Markus Schulz.

Mehr Möglichkeiten bietet die generalüberholte und erweiterte Orgel den Kirchenmusikern.

Die Umbaupläne hatten zur Folge, dass das Orgelgehäuse erweitert werden musste, um den neuen Pfeifen den notwendigen Platz zu bieten. Auch wurde ein neuer Motor notwendig, damit alle Pfeifen auch genug „Wind“ für ihren Einsatz bekommen. Durch neue Schallöffnungen, die in der Vorderfront der Orgel angebracht wurden, konnte auch der Klang des Instruments verbessert werden. Die Orgel klingt jetzt voluminöser. Und schließlich erleichterten die Fachleute aus Schmallenberg auch die Spielbarkeit der Orgel.

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Der Umbau kostete die Frechener Kirchengemeinde um die 100.000 Euro, die aus der eigenen Kasse bezahlt werden mussten. Markus Schulz, der selbst auch auf der Orgel spielt, sieht das Instrument nun sowohl technisch als auch klanglich für die nächsten Jahre gut gerüstet. „Ich freue mich schon darauf, die neuen Möglichkeiten, die die Königin der Instrumente bietet, zu entdecken.“