Die Stadt hatte bereits einen Mietvertrag für das Gebäude unterzeichnet, nun will sie es für Verwaltungsbüros und die Stadtbücherei kaufen.
ImmobilienkäufeFür 11,3 Millionen Euro will die Stadt Frechen das H&M -Gebäude erwerben

Am 15. Februar war der letzte Verkaufstag von H&M, das Gebäude will die Stadt nun kaufen, dort sollen Büros für die Verwaltung und die Stadtbücherei einziehen.
Copyright: Alexa Jansen
Die Stadt plant, das ehemalige H&M-Gebäude in der Fußgängerzone an der Hauptstraße 121, für 11,3 Millionen Euro zu kaufen - anstatt zu mieten. Die schwedische Modekette war dort bis zum 15. Februar dieses Jahres ansässig, hat die Filiale aber nach zehn Jahren aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen.
Ursprünglich wollte die Stadt die Immobilie anmieten, der Mietvertrag mit der Eigentümerin, der immero Real Estate Group, über die knapp 3.000 Quadratmeter ist bereits unterzeichnet. Das Mietverhältnis sollte am 1. Oktober beginnen, über die Miethöhe wollte die Stadt keine Angaben machen. Der Rat hatte die Anmietung im Mai beschlossen, der geschäftsführende Gesellschafter der Eigentümerin, Dr. Carsten Schäfer, unterzeichnete im Rathaus mit Bürgermeisterin Susanne Stupp bereits den Mietvertag.

Dr. Carsten Schäfer und Bürgermeisterin Susanne Stupp unterschrieben den Mietvertrag im Beisein der Ersten Beigeordneten und Kämmerin Gudrun van Cleef (l.) und dem Abteilungsleiter Kaufmännisches Immobilienmanagement David Passon (r.).
Copyright: Stadt Frechen
Dieser Vertrag soll nun umgewandelt werden, es habe sich die wirtschaftlichere Option eines Kaufs ergeben, so ein Sprecher der Stadt. Über den Kauf beschließt nun der Stadtrat am Dienstag, 1. April, im nicht-öffentlichen Teil seiner Sitzung.
Ein Umzug in ein größeres Gebäude ist für die Stadtbücherei dringend erforderlich
Die Stadt plant, in dem Gebäude vom ersten bis dritten Obergeschoss Büros für die Verwaltungsmitarbeiter unterzubringen. Damit soll dem Raummangel in der Verwaltung abgeholfen werden. Je nach Konzept könnten dort bis zu 101 Arbeitsplätze eingerichtet werden.
Ins Unter- und Erdgschoss soll die modernisierte Stadtbücherei ziehen, die ihre Größe damit auf 1.200 Quadratmeter verdoppelt. Ihre Eröffnung war in den ersten Plänen für 2026 angekündigt worden. Die Stadtbücherei Frechen erzielt laut Verwaltung die meisten Ausleihen im Rhein-Erft-Kreis und hat einen besseren Umsatz als 75 Prozent der bundesweiten Vergleichsbibliotheken. Zudem erwirtschafte sie 80 Prozent mehr Geld als diese. Im Gegensatz dazu verfügten 80 Prozent der anderen Büchereien über mehr Publikumsfläche und über mehr Personal – ein Umzug in ein größeres Gebäude sei dringend erforderlich, so die Verwaltung.
Haushaltsmittel werden umgeschichtet
Die 11,3 Millionen Euro und zusätzlich 400.000 Euro für Ausbaumaßnahmen bis zur Betriebsbereitschaft sollen nun als außerplanmäßige Mittelbereitstellungen für das Haushaltsjahr 2025 vom Rat beschlossen werden. Die Summe wird durch andere Haushaltspositionen abgedeckt, Haushaltsmittel werden umgeschichtet. Die ursprünglich geplanten Projekte entfallen und müssen in den kommenden Haushaltsjahren neu veranschlagt werden.
Vorteil sei, dass so bei den Investitionsmaßnahmen keine Verzögerung eintrete, so die Verwaltung. Bei vielen der nun entfallenden Projekte wie Straßen- oder Kanalbau sei es in der Zwischenzeit aus verschiedensten Gründen bereits zu einer Anpassung der Projektzeitpläne, z.B. durch Verzögerungen bei der Abstimmung mit anderen Behörden, Personalengpässen sowie der Abhängigkeit von anderen internen und externen Projekten gekommen.
Frechen: 2,9 Millionen Euro für ein weiteres Gebäude am Stadtrand
Zu den 11,7 Millionen Euro müssen im weiteren Jahresverlauf noch Entscheidungen über die Bereitstellung von Geld rund um das Projekt fallen: Rund 150.000 Euro für die IT-Ausstattung und -Anbindung, rund 400.000 Euro für das Mobiliar für die Bibliothek und circa 300.000 Euro für das Mobiliar für die Abteilungen der Verwaltung. Die Zeitpläne für diese insgesamt rund 850.000 Euro teuren Vorhaben sind laut Verwaltung „noch nicht hinreichend bestimmt aufgestellt.“
Zudem soll der Rat auch noch über 2,9 Millionen Euro entscheiden, mit denen ein Gebäude am Stadtrand erworben werden soll. Hier kämen bei einem positiven Beschluss noch rund 555.000 Euro für Maßnahmen bis zur Betriebsbereitschaft hinzu, die im Haushaltsjahr 2026 veranschlagt werden sollen. Für die geplanten Unterkünfte für Geflüchtete an der Hochstedenstraße soll über 1, 7 Millionen Euro für die Planung und den Bau von Gebäuden entschieden werden.