Nach zehn Jahren gibt die schwedische Modehaus-Kette H&M ihren Standort in Frechen in der Fußgängerzone auf.
EinzelhandelDie H&M Filiale in Frechen wird nach zehn Jahren geschlossen
Die schwedische Modehaus-Kette H&M gibt ihren Standort in der Frechener Fußgängerzone auf: „Wir schließen unseren Store in Frechen nächstes Jahr. Der letzte Verkaufstag wird voraussichtlich der 15. Februar 2025 sein“, teilte ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage mit.
„Wir optimieren unser Store-Portfolio fortlaufend und möchten sicherstellen, dass unsere Geschäfte auch dort sind, wo unsere Kunden und Kundinnen sind. Dabei gehört es zu unserem täglichen Arbeitsprozess zu prüfen, ob wir unseren ihnen das beste Angebot am richtigen Ort anbieten“, so das Unternehmen.
Aktuell sind 21 Mitarbeitende von der Schließung betroffen
Frechen scheint für die Textilfirma nicht mehr attraktiv genug zu sein. „Die Entscheidung, ein Geschäft zu schließen, ist für uns immer das letzte Mittel. Bis es zu einer solchen Entscheidung kommt, prüfen wir selbstverständlich alle Möglichkeiten, einen Standort zu erhalten“, erläutert der H&M-Sprecher.
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Aktuell arbeiten in dem Geschäft an der Frechener Hauptstraße 21 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – für sie würden „sorgfältig die Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten geprüft“, teilte das Unternehmen mit. „Freie Stellen in anderen Stores müssen sich in den vorhandenen Personalbedarf einfügen“, heißt es weiter.
Im April 2015 war die Filiale eröffnet worden
Der Wirtschaftsausschuss des Gesamtbetriebsrates konnte als Mitarbeitervertretung noch keine Auskünfte geben: „Wir haben bisher keinerlei Unterlagen erhalten.“ Die Schließung sei am Dienstag (6. Februar) unternehmensintern, dem Wirtschaftsausschuss des Gesamtbetriebsrates und den betroffenen Kollegen im Store in Frechen mitgeteilt worden.
Ende April 2015 hatte das Textilgeschäft in einem Neubau eines privaten Investors an der Fußgängerzone eröffnet und bietet seitdem auf vier Etagen Mode für Damen, Herren und Kinder an. Die Ansiedlung wurde damals in Frechen sehr begrüßt, das Geschäft galt als „Publikumsmagnet“.
In unmittelbarer Nachbarschaft haben in den vergangenen Wochen bereits die Filiale des Mode-Accessoires-Händlers Bijou Brigitte als auch das Dessousgeschäft Hunkemöller geschlossen. Auch ein großes Brautmodengeschäft am anderen Ende der Fußgängerzone hat zugemacht.
Die benachbarten Unternehmen Hunkemöller und Bijou Brigitte haben auch geschlossen
Das niederländische Unternehmen Hunkemöller teilte mit, sich generell nicht zur Schließung einzelner Filialen zu äußern. Die Aufgabe am Standort Frechen sei aber Teil seiner Strategie der Portfolio-Optimierung. Auch die Hamburger Aktiengesellschaft Bijou Brigitte gibt „aus wettbewerbsrechtlichen Gründen keine detaillierten Informationen zu den Hintergründen einzelner Standortschließungen bekannt“, sagte eine Unternehmenssprecherin. Generell habe es für das Unternehmen im Fall einer Filialschließung aber immer oberste Priorität, für die betroffenen Mitarbeitenden eine sozialverträgliche und praktikable Alternative anzubieten.
Zur geplanten Geschäftsaufgabe von H&M äußert sich die Stadt Frechen mit Bedauern: „Wir haben bisher keine offizielle Information über eine mögliche Schließung der Filiale erhalten. Sollte es zu einer Schließung kommen, würden wir den Weggang sehr bedauern. Als ein großer Einzelhändler im Modebereich hat diese Firma das Angebot in der Frechener Innenstadt hervorragend ergänzt.
Als Ankerbetrieb in der Fußgängerzone und einer der wenigen Anbieter von Bekleidung für Frauen, Männer und Kinder war H&M eine wichtige Anlaufstelle für die Frechener Bürgerinnen und Bürger. Die Fläche befindet sich in einer erstklassigen Lage, weshalb eine qualitativ hohe Nachnutzung von besonderer Bedeutung ist. Die Stadtverwaltung wird daher Kontakt zum Eigentümer aufnehmen, um gemeinsam eine positive Lösung für die Zukunft dieser Fläche zu finden.“
Ein Auftrag für ein Zentrenmanagement befindet sich aktuell in der Vergabe
Zur Stärkung der Innenstadt habe die Stadtverwaltung einen Förderantrag für das Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren NRW“ gestellt und Mittel bewilligt bekommen. Unter anderem befinde sich zurzeit der Auftrag für ein Zentrenmanagement in der Vergabe. Eine Aufgabe des zukünftigen Büros für Zentrenmanagement wird die Erfassung und Analyse von Leerständen sein sowie die Erarbeitung von Lösungen, um eine Wiedervermietung zu ermöglichen.