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NaturschutzIllegale Wege im Königsdorfer Forst in Frechen sind nun gesperrt

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Bild ist eine Waldhüterin mit ihrem Hund zu sehen.

Waldhüterin Celine Michalski mit Ihrem Hund Buddy im Königsdorfer Forst, Im Hintergrund eine der Sperrmaßnahmen mit Totholz.

Wilden Mountainbike-Strecken und Trampelpfaden wird zum Schutz der Natur der Kampf angesagt.

Stapel von abgestorbenenen Ästen und kleineren Stämmen von Fichten sind aktuell an vielen Stellen im Königsdorfer Forst zu finden: Zahlreiche illegale Pfade in dem beliebten Naherholungsgebiet sind in den vergangenen Wochen zurückgebaut worden. Die Maßnahmen wurden laut dem Rhein-Erft-Kreis notwendig, um eine intakte Natur in dem Schutzgebiet zu erhalten und die natürlichen Lebensräume zu schützen.

Viele illegale Wege und Pfade im Wald

Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft und die Untere Naturschutzbehörde des Rhein-Erft-Kreises hatten im Rahmen des vom Kreistag beschlossenen Gesamtkonzeptes zur naturverträglichen Nutzung des Naturschutzgebietes Königsdorfer Forst beschlossen, Rückbaumaßnahmen von Trampelpfaden und inoffiziellen Mountainbikestrecken einzuleiten.

„Der Königsdorfer Forst ist ein bedeutendes Naherholungsgebiet für die umliegende Bevölkerung und bietet eine wertvolle Möglichkeit, die Natur zu genießen und abzuschalten. Dabei dürfen die „offiziellen Wege“ rund um die Uhr begangen oder mit dem Rad befahren werden, teilt der Rhein-Erft-Kreis mit. In den letzten Jahren seien zusätzlich zum offiziellen Wegenetz an vielen Stellen illegale Trampelpfade und Mountainbike-Strecken entstanden, so dass der gesamte Wald von einem viel zu dichten Netz von Wegen durchzogen sei.

Die Eingänge wurden mit Astmaterial und Totholz versperrt

Von jedem Weg und Pfad gingen durch die Benutzer, oft auch in Begleitung eines Hundes, Störungen auf den angrenzenden Wald aus. So würden Wildtiere beunruhigt und beispielsweise bodenbrütende Vögel vertrieben, teilt der Kreis mit. Um den sensiblen Lebensraum des Waldes zu schützen, sei es deshalb fachlich erforderlich, die Anzahl der illegalen Trampelpfade deutlich zu reduzieren. Mit dem verbleibenden Hauptwegenetz bestünden ausreichend Möglichkeiten, sich in dem Waldgebiet zu erholen.

Bei den Rückbauarbeiten der illegalen Pfade wurden die Eingangsstellen von den Hauptwegen aus mit Astmaterial zugelegt. Dabei wurde n mit Hilfe einer Forstmaschine Äste und Stämme abgestorbener Fichten an die Stellen gebracht, um die Zugänge zu versperren. Aufgrund der nassen Witterung seien nun auf einigen Wegen noch die Reifenspuren der Maschine zu sehen, teilt der Kreis mit. Im Laufe des Jahres soll der ursprüngliche Zustand der Wege wieder hergestellt werden.

Zwei Waldhüter erklären die Regeln

In dem Waldgebiet führen die beiden vom Forstamt und von der Naturschutzbehörde beauftragten Waldhüter, Celine Michalski und Jonathan Mann, regelmäßig Kontrollen durch. Dabei überwachen sie nicht nur die Einhaltung der Regeln, sondern klären auch Besucher des Waldes über die Bedeutung des Naturschutzgebietes als wertvolles Ökosystem auf.

„Der Königsdorfer Forst ist ein wertvolles Naturschutzgebiet“, beont Uwe Zaar, Umweltdezernent im Rhein-Erft-Kreis. „Wir müssen sicherstellen, dass die Gesetze und Regeln, die zum Schutz unserer Natur aufgestellt wurden, auch eingehalten werden. Das vom Kreistag beschlossene Konzept vereint aber beide wichtigen Funktionen des Waldes – Naherholung und Naturschutz.“

Der nachhaltige Schutz der Wälder hat Vorrang vor Interessen einzelner Bürger, Radfahrer oder sonstiger Waldbesucher
Stephan Schütte, Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft

Der Königsdorfer Forst gehört zu den letzten verbliebenen Altwäldern der Region, Kartierungsergebnisse der dort heimischen Flora und Fauna würden die Bedeutung dieses wertvollen Ökosystems unterstreichen. „Der nachhaltige Schutz dieser Wälder hat Vorrang vor individuellen Interessen einzelner Bürger, Radfahrer oder sonstiger Waldbesucher“, bestätigt auch der Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft, Stephan Schütte.

Die Naturschutzbehörde und das Forstamt bittet die Waldbesucher, die im Naturschutzgebiet geltenden Regeln zu respektieren und sich an das Wegegebot zu halten, um den Königsdorfer Forst als Lebensraum und Erholungsort auch in der Zukunft zu bewahren. „Neben der Kritik erhalten wir auch viel Verständnis und Zustimmung von den Bürgerinnen und Bürger für diese Maßnahmen“, berichtet Schütte.