Auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Frechen ging es vor allem um die hohe Zahl an Brandstiftungen im Stadtgebiet und Hochwassereinsätze.
JahreshauptversammlungFreiwillige Feuerwehr in Frechen sieht Energiekrise als neue Herausforderung
Die roten Fahrzeuge signalisierten schon von Weitem: Die Freiwillige Feuerwehr ist im Bachemer Jugenddorf, wo sich die Mitglieder der beiden Löschzüge sowie der hauptamtlichen Wache zur Jahreshauptversammlung trafen. Die Fahrzeuge standen für den Ernstfall bereit, und dreimal ertönten tatsächlich an diesem Abend die „Piepser“, die die diensthabenden Besatzungen der Rettungswagen und des Löschfahrzeugs zum Einsatz riefen.
2019 wurde die letzte Jahreshauptversammlung abgehalten, danach verhinderte die Pandemie die Zusammenkünfte in der bisherigen Form, woran der stellvertretende Leiter der Wehr, Frank Wershoven, bei seiner Begrüßung erinnerte. Er konnte neben Bürgermeisterin Susanne Stupp auch Vertreter der Ratsfraktionen, Kreisbrandmeister Thomas Weiler sowie Brandoberinspektor Uwe Giesen-Key, den Leiter der Werkfeuerwehr von RWE Power, im Technikzentrum Grefrath, begrüßen.
In den Reden der Bürgermeisterin und des Kreisbrandmeisters dominierten die Rückblicke auf die Einsätze unter erschwerten Arbeitsbedingungen durch Corona und durch das Hochwasser, sowohl vor der eigenen Haustür als auch in Erftstadt. „Ihr habt uns bei der Bewältigung der Krise geholfen. Ohne Euch wäre vieles nicht so gut gelaufen“, so die Bürgermeisterin.
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Und auch Kreisbrandmeister (KBM) Thomas Weiler bedankte sich für das kreisweite Engagement der Frechener Helferinnen und Helfer. „Ihr seid Vorbild in Sachen Zusammenarbeit“, so der KBM und sprach dabei auch die Einsatzmittel an, die in Frechen für kreisweite Einsätze bereitstehen. Natürlich ging er auch auf die hohen Verluste ein, die die Frechener Wehr beim Hochwassereinsatz in Erftstadt-Frauenthal erlitten hatte, wo mehrere Einsatzfahrzeuge, darunter der Einsatzleitwagen, zerstört wurden.
Rhein-Erft: Bei Hochwasser Ausrüstung und Gerätschaften der Feuerwehr zerstört
Diesen Punkt sprach unteranderem auch Frank Wershoven an, der den erkrankten Wehrleiter Peter Hartl vertrat. Auf Statistiken wurde beim Rückblick verzichtet, dafür war der Zeitraum von drei Jahren einfach zu groß. Erinnert wurde jedoch an mehrere schwere Brandeinsätze, die Vielzahl der Brandstiftungen im Stadtgebiet, Bombenfunde oder Suizideinsätze auf der Bahnstrecke sowie die Tausende von Einsätzen für den Rettungsdienst.
Bei den Hochwassereinsätzen wurden eine hohe Anzahl persönlicher Ausrüstung und Gerätschaften durch das kontaminierte Wasser zerstört, die nun ersetzt werden müssen. Aber auch die Energiekrise und die Fragen, wie ihr entgegenzutreten sei, fordern die Wehrleitung heraus. Da geht es um die Ertüchtigung der Wachen, um Fragen der autarken Energieversorgung für Mitarbeiter und Fahrzeuge im Ernstfall. Und letztlich steht auch die Frage im Raum, wie man neue Mitarbeiter für die Wehr gewinnt.
Für viele unbeantwortet blieb die Frage, wie es in Habbelrath weitergeht. Dort ist seit vielen Jahren der Neubau eines Gerätehauses im Gespräch. Außer kleinen Umbauten ist jedoch nichts passiert. „Es ist unglücklich gelaufen, aber es wird daran gearbeitet. Wir bleiben am Ball“, sagte Frank Wershoven. Auch der Habbelrather Zugführer Michael Klaes wies darauf hin, wie wichtig eine schnelle Lösung sei.
Seit Jahrzehnten bei der Feuerwehr aktiv
Neben Beförderungen galt es auch, eine Reihe von langjährigen Mitgliedern der Wehr zu ehren. Zusammen mit Kreisbrandmeister Thomas Weiler übergab der stellvertretende Wehrleiter Frank Wershoven die Urkunden und Ehrenzeichen an die Jubilare.
Seit zehn Jahren in den Löschzügen Frechen und Habbelrath aktiv sind Lisa Flohe, Leon Faßbender, Carsten Heinisch, Andreas Irnich, Jonas Iven, Brian Nagel, Kai Schneider und Marko Simoski. Sie erhielten während der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr die bronzene Auszeichnung.
Das Ehrenzeichen in Silber für mehr als 25-jährige Dienstzeit bekamen Sven Elter, Thomas Hügle, Nicolas Peter Joseph und Bernd Stollewerk. Mit dem goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen für mehr als 35-jährige Dienstzeit wurden Michael Geng, Dirk Fred Jansen und Michael Schiffer ausgezeichnet. Seit 40 Jahren sind Unterbrandmeister a. D. Manfred Kasper und Unterbrandmeister Dieter Tiefenbach dabei, auf 50 Jahre im blauen Rock der Wehr kann Hauptbrandmeister a.D. Heinrich-Hermann Porschen zurückblicken. Vor 60 Jahren trat Hauptbrandmeister a. D. Bernd Kaiser der Freiwilligen Feuerwehr in Frechen bei. (mrz)