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Großer UmsatzeinbruchFrechener Kostümhändler Deiters lässt alle Filialen geschlossen

Lesezeit 3 Minuten
Karneval dpa

Deiters kämpft mit den Folgen der Corona-Krise.

Frechen – Der von der Corona-Krise hart getroffene Frechener Kostümhändler Deiters lässt alle seine Filialen geschlossen, um Kosten zu sparen. Wann die ersten Shops nach der Schließung im Dezember 2020 wieder aufmachen, sei noch unklar, sagte Deiters-Geschäftsführer Björn Lindert der Deutschen Presse-Agentur. Geschäft macht die Firma derzeit nur mit ihrem Online-Shop. Normalerweise sind alle 31 Filialen ganzjährig offen.

Da Karneval oder Mottopartys wegen Corona ins Wasser fielen, kauften kaum Menschen Kostüme. Im Geschäftsjahr 2020/21 (bis Ende März) brachen die Deiters-Umsätze den Angaben zufolge um etwa 90 Prozent ein, danach blieben die Erlöse auf dem niedrigen Niveau. Das Internetgeschäft machte vor Corona nur einen Anteil von acht Prozent am Deiters-Umsatz aus. Absolute Zahlen nennt Deiters nicht.

Schon im Februar hatte Firmenchef Herbert Geiss auf die schwierige finanzielle Situation hingewiesen. „Wirtschaftlich gesehen ist das für uns eine Katastrophe“, sagte er damals mit Blick auf das Karnevals-Aus. Eigentlich wollte das Unternehmen im vergangenen Jahr fünf bis zehn weitere Läden öffnen. Doch dann kam Corona.

Neue Corona-Regeln machen Deiters Hoffnung

Hoffnung mache jetzt jedoch der neue Kurs der Politik, auch bei steigenden Infektionszahlen auf Lockdowns und andere Einschränkungen zu verzichten und öffentliches Leben zumindest für Geimpfte oder Genesene zuzulassen, sagte Geschäftsführer Lindert. „Wir sind optimistisch, dass es bald wieder Gelegenheiten zum Feiern und damit zum Kostümieren geben wird.“

Eine Prognose, wann das Geschäft wieder anziehen könnte, gab er nicht. „Wir müssen uns noch in Geduld üben“, sagte er mit Blick auf Absagen von Großveranstaltungen wie dem Oktoberfest. „Die Situation ist noch etwas undurchsichtig, wann genau wieder wie viele Partys und Festivitäten mit größeren Menschenmengen organisiert und veranstaltet werden“, sagte der Manager.

Er habe aber keinerlei Zweifel, dass die Kostümnachfrage nach der Corona-Pandemie wieder auf Vorkrisenniveau kommen werde. „Die Feierlust ist ungebrochen – und damit auch die Freude am Kostümieren.“

Deiters: Großteil der 280 Mitarbeiter weiter in Kurzarbeit

Deiters hat nach eigenen Angaben rund 280 festangestellte Mitarbeiter, von denen die allermeisten in Kurzarbeit sind. Nur in der Zentrale in Frechen, wo auch das Lager für den Online-Verkauf ist, sind einige Beschäftigte im Einsatz. Normalerweise beschäftigt Deiters darüber hinaus etwa 400 Saisonkräfte, dieses Jahr waren es null. Filialen hat das Unternehmen in den Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf und Mainz, aber auch in Städten wie Berlin und Stuttgart. Vor Corona entfielen zwei Drittel des Jahresumsatzes auf Karneval, der Rest auf Oktoberfest, Mottopartys, Halloween oder Outfits für Festivals.

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In der Nischenbranche des Kostümhandels ist Karnevalswierts aus dem niederländischen Heerlen bei Aachen ein Konkurrent von Deiters. Auch diese Firma hat ihre Filialen derzeit geschlossen – neben dem Shop in Heerlen hat sie acht Verkaufsstandorte in NRW. Die Nachfrage nach den Produkten sei wegen Corona „deutlich reduziert“, heißt es auf der Webseite von Karnevalswierts. (ve mit dpa)