Voraussichtlich Ende des 2023, frühestens im Oktober könnten die 69 Zimmer bezogen werden. Es gibt Platz für rund 100 Schutzsuchende.
Motel wird umgebautSo viel zahlt Frechen für die neue Unterkunft für Geflüchtete
Der Kauf und die Umwandlung des jetzigen Motel 24h an der Europaallee in eine Flüchtlingsunterkunft gehen voran: Der Kaufvertrag soll bis zum 31. Mai abgeschlossen sein. Da der aktuelle Pachtvertrag noch bis Ende Juni läuft, kann die Stadt dann ab 1. Juli in das Objekt hinein und mit den Arbeiten beginnen. Voraussichtlich Ende des Jahres, frühestens im Oktober könnten die 69 Zimmer bezogen werden. Es gibt Platz für rund 100 Schutzsuchende, geeignet ist das Objekt insbesondere für kleine Familien und Alleinstehende.
Über den Kaufpreis des Objektes wurde Stillschweigen vereinbart. „Der Preis ist sehr gut vertretbar“, wertete der zuständige Dezernent Andreas Pöttgen. Zudem habe die Stadt kürzlich öffentliche Fördermittel aus der Ukraine-Hilfe in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro erhalten – damit könne der größte Teil finanziert werden.
Auf dem Parkplatz soll ein Container mit Waschmaschinen aufgestellt werden
Insgesamt schätzt die Verwaltung den finanziellen Aufwand für Kauf und Umbau auf „grob zwei Millionen Euro“ - eine konkrete Kostenschätzung und der genaue Zeitplan konnten noch nicht abgeschlossen werden.
Das Motel liegt mit einem aktuellen Tagespreis von 33 Euro am unteren Ende des Standards, dementsprechend einfach ist die Ausstattung, die nur geringfügig geändert werden wird: Auf jeder der drei Etagen soll eine Gemeinschaftsküche eingerichtet und vor dem Haus auf dem Parkplatz ein Container mit Waschmaschinen aufgestellt werden.
Auf den Fluren liegen Gemeinschaftsduschen, diese sollen beibehalten werden. Erneuert werden müssen allerdings die Wasserleitungen in dem 1997 erbauten Objekt. Das Mobiliar des Hotels wird übernommen und eventuell aus Lagerbeständen ergänzt.
Rund 200.000 Euro jährlich ein Sicherheitsdienst
Kosten werden auch für die Betreuung der Unterkunft durch einen Sicherheitsdienst anfallen – dies hält der zuständige Fachbereich insbesondere durch „die etwas abgeschiedene Lage für erforderlich“. Dafür werden die Kosten auf rund 200.000 Euro geschätzt.
Zudem sei eine weitere pädagogische Betreuungskraft notwendig, da alle vorhandenen Ressourcen ausgeschöpft seien. Diese Vollzeitstelle in der Sozialarbeit soll mit rund 80 000 Euro finanziert werden. Über weiter benötigte Stellen wird zur Zeit noch beraten.
Frechen will die Gerhard-Berger-Halle in Königsdorf wieder für Sportler öffnen
Fest stehe, dass die geschätzten zwei Millionen Euro weit unter den Kosten liegen, die 2015/16 für die Flüchtlingsunterbringung „Wohnen am Mühlenbach“ aufgebracht werden mussten, so die Verwaltung. Dort wären damals mehr als vier Millionen Euro ausgegeben worden, die Zahl der untergebrachten Flüchtlinge sei nur geringfügig höher gewesen.
Mit dem Kauf des Motels ist auch das Ziel der Stadt verbunden, mittelfristig die Gerhard-Berger-Halle in Königsdorf wieder für die Sportler öffnen zu können. Dies sei jedoch auch davon abhängig, wie sich die Flüchtlingszahlen in den kommenden Monaten entwickeln. Die Entscheidung darüber sei erst nach der Sommerpause möglich, so Andreas Pöttgen. Die Stadt müsse daher dringend weiter nach Objekten für die Unterbringung von Geflüchteten suchen und den sozialen Wohnungsbau vorantreiben.