Zu eng für große BusseAnwohnende der Frechener Stadionsiedlung wollen Quartierbus
Frechen – Die Stadionsiedlung in Frechen soll ans ÖPNV-Netz angeschlossen werden. Im Verkehrsausschuss ging es kürzlich um verschiedene Varianten, die Entscheidung wurde auf Antrag der FDP in den Februar vertagt.
Nun hat sich eine Gruppe von Anwohnenden mit einem Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden gewandt, um ihre Position deutlich zu machen. Die Bürger und Bürgerinnen setzten sich dafür ein, durch die engen Straßen der Stadionsiedlung keine großen Linienbusse, sondern kleinere Quartierbusse zu schicken.
„ÖPNV für die ganze Siedlung“
„Die Anwohnenden wünschen ausdrücklich eine ÖPNV-Verbindung“, heißt es in dem Schreiben, das die Anwohner Johannes Herrlich und Gerd Rasquing verschickt haben. Sie befürchten allerdings, dass es in den engen Straßen, die rund ums Freibad im Sommer oft zugeparkt seien, zu chaotischen Verkehrsverhältnissen kommt, wenn sich auch noch ein riesiger Linienbus dort durchzwängen müsse. Auch unter Klimaschutz-Aspekten sei dies keine gute Lösung. Zudem könne ein kleinerer Bus eine Vielzahl verschiedener Stellen in der Siedlung anfahren, was mit einem großen Fahrzeug nicht möglich sei.
Die bisherigen Vorschläge seien hauptsächlich darauf ausgerichtet, das Freibad und den Sportpark anzubinden. „Die Anwohner wünschen aber einen ÖPNV für die ganze Siedlung“, so Herrlich und Rasquing. Das Freibad habe ohnehin nur an wenigen Monaten im Jahr geöffnet, und es sei zweifelhaft, ob viele Besucher den Bus überhaupt nutzen würden. Bereits 2004 habe eine Probebefahrung mit einem Linienbus gezeigt, dass es bei hoher Freibad-Auslastung im Begegnungsverkehr zu großen Problemen komme.
Andere Städte als Vorbild
Die beiden Initiatoren verweisen darauf, dass sie bereits im August 2019 alle Anlieger und Anliegerinnen zum Thema ÖPNV befragt haben, sowohl mit einer Online-Umfrage als auch durch persönliche Besuche. Nur vier Prozent hätten sich damals für einen Linienbus ausgesprochen, für einen Kleinbus votierten hingegen 56 Prozent. „Die meisten Bewohner haben eine klare Vorstellung von einem ÖPNV-Angebot“, heißt es in dem Schreiben. Es müsse umweltfreundlich und behindertengerecht sein, weite Teile der Siedlung anfahren und sie mit wichtigen Punkten der Stadt verbinden. „Ein einfacher Linienbus erfüllt diese Voraussetzungen nicht.“
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Dass eine ÖPNV-Anbindung mit Kleinbussen möglich ist, hätten andere Städte unter Beweis gestellt. Quartierbus-Linien gebe beispielsweise in Essen, Radevormwald, Bensberg und Monheim.