Amateurfußball am Mittelrhein„Saison mit Hin- und Rückrunde nicht mehr zumutbar“
Hennef – Mit Bernd Neuendorf haben die Fußballer am Mittelrhein nicht nur einen sportbegeisterten Verbandsvorsitzenden, sondern auch einen routinierten Funktionär und im politischen Geschehen geschulten Diplomaten. „Wir möchten unsere Vereine einbinden. Daher haben wir den Weg der Videokonferenzen gewählt, um sie direkt über den aktuellen Planungsstand zu informieren“, erklärt der FVM-Präsident. Dazu hatten die Fußballkreise die Vertreter ihrer Klubs eingeladen, sich in neun Videokonferenzen über die Planungen zur Spielzeit 2020/21, die seit dem 30. Oktober aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen ist, zu informieren.
Natürlich war dem gebürtigen Dürener klar, dass ein abschließendes Ergebnis offen bleiben musste: „Wann wir den Spielbetrieb wieder aufnehmen können, hängt weiterhin von den politischen Entscheidungen ab.“ Mit Vertretern der spielleitenden Stellen erläuterten die Kreisvorsitzenden den über 350 Vereinsvertreterinnen und -vertretern fünf Grundsätze, die im Seniorenbereich gelten sollen, sobald eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs möglich ist. Zum Jugendspielbetrieb wird im März gesondert informiert.
Fünf Grundsätze
Eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Fußball-Verband Mittelrhein richtet sich nach der politischen Verfügungslage. Sollte es zu Lockerungen seitens der NRW-Landesregierung kommen und ein regulärer Wettkampf wieder möglich sein, gelten für den Herren- und Frauenbereich auf Verbands- und Kreisebene folgende Grundsätze:
■Der Spielmodus soll in eine einfache Runde geändert werden.
■ Die Saison wird mit dem Spieltag fortgesetzt, an dem sie Ende Oktober unterbrochen wurde.
■Die Saison endet am 30. Juni.
■ Der FVM strebt eine einheitliche Wertung der Staffeln an.
■ Der FVM will einen Herren- und Frauen-Pokalsieger, der am DFB-Pokal teilnimmt.
„Unser Ziel ist es, die Spielzeit sportlich zu beenden. Eine Saison mit Hin- und Rückrunde ist aber nicht mehr zumutbar“, erläutert Markus Müller, Vorsitzender des Spielausschusses im Verband. „Daher wollen wir die Spielzeit in einer einfachen Spielrunde abschließen und so Meister, Auf- und Absteiger ermitteln. Vor der Saison hatten wir genau für diesen Fall die Spielordnung angepasst, um bei pandemiebedingten Unterbrechungen den Spielmodus ändern zu können.“ Fortgesetzt würde die Saison mit dem Spieltag, mit dem sie Ende Oktober unterbrochen werden musste. Im Regelfall würden die noch ausstehenden Spieltage am Wochenende und an den Feiertagen angesetzt. Die Nachholspiele fänden unter der Woche statt. Die Spielzeit soll am 30. Juni enden, um zeitliche Konflikte mit dem Start der Folgesaison zu vermeiden.
Der Abschluss der Staffeln soll hinsichtlich einer Wertung möglichst einheitlich geregelt werden. „Unterschiedliche Wertungsentscheidungen haben größere organisatorische Auswirkungen auf die Staffelgrößen in der kommenden Saison. Das möchten wir unseren Vereinen gern ersparen“, so Müller. Dazu hat er auch einen weiteren Wettbewerb im Auge. „Unser Ziel ist es, die Sieger im Bitburger-Pokal und FVM-Pokal der Frauen sportlich zu ermitteln, damit wir die Teilnehmer für den DFB-Pokal melden können“, so Müller. „Der Pokal ist für die teilnehmenden Vereine von großer Bedeutung. Dem wollen wir Rechnung tragen.“
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Zudem sprach sich Bernd Neuendorf dafür aus, dem Freizeit- und Breitensport eine Perspektive aufzuzeigen: „Insbesondere für Kinder und Jugendliche muss eine Möglichkeit geschaffen werden, sukzessive wieder auf die Sportanlagen zurückzukehren.“ Ausdrücklich unterstütze der Verband einen entsprechenden Vorstoß des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen. Dieser sieht eine inzidenzbasierte Rückkehr auf die Sportplätze und die Ausrichtung des Vereinssports am Kita- und Schulbetrieb vor. Man müsse zumindest eine Wiederaufnahme des im Freizeit- und Breitensport verabreden. „Der Sport muss wieder in Bewegung kommen“, so Neuendorf.