Ausbildungsbörse in HürthAm Amboss ist vor allem Köpfchen gefragt
Hürth – Präzise schlägt Andreas Kriechel den großen Hammer auf das glühende Stück Eisen, das Max Becker mit seiner Zange auf dem Amboss hält. Mehr als einmal halten die beiden Handwerker in ihrer Arbeit aber auch inne, um Jugendlichen die einzelnen Arbeitsschritte zu erklären. „Das ist total spannend“, sagt Jasmin Hemmerlein staunend.
Um Schülerinnen und Schülern, die vor dem Abschluss stehen, Orientierungshilfe zu den Themen Ausbildung, schulische Weiterqualifizierung und Praktika zu geben, hatte die Stadt gemeinsam mit dem Kreishandwerkerschaft, der Agentur für Arbeit, dem Arbeitskreis Wirtschaft und dem Berufskolleg am Samstag zur Ausbildungsbörse eingeladen. Mehr als 40 Firmen und Institutionen präsentierten ihre Aus- und Weiterbildungsangebote und stellten Berufe und Studiengänge vor.
Die mobile Schmiede von Metallbaumeister und Fachlehrer Andreas Kriechel war eine von mehreren Stationen, bei denen sich die jungen Leute selbst einmal versuchen durften. „Beim Schmieden geht es darum, mit Feuer, Hammer und Amboss Metall zu formen“, erklärte Kriechel. Dabei sei weniger Kraft als vielmehr Köpfchen gefragt. „Man darf sich bei der Arbeit auch dreckig machen“, erzählte Azubi Max Becker, der sich nach einigen Jahren im Studium für die Ausbildung zum Metallgestalter entschieden hatte. Inzwischen ist er im zweiten Ausbildungsjahr und bereitet sich auf die Zwischenprüfung vor.
Im Hürther Berufskolleg durften die Schülerinnen und Schüler selbst anpacken
„Wir arbeiten an der Zukunft“, erklärte Miriam Podehl und stellte so den Beruf des Landschaftsgärtners vor. Zusammen mit ihrem Bruder Florian Podehl lud sie die jungen Leute ein, sich beim Verlegen von Terrassenplatten zu versuchen. Einige Schritte weiter warb Luis Fallsehr (20) für den Beruf des Landschaftsgärtners. „Man sieht am Ende des Tages genau, was man geschafft hat“, sagte der 20-Jährige, der im Betrieb seines Vaters eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner absolviert. Begeistert waren die Besucherinnen und Besucher auch von den verführerischen Kunstwerken, die Konditorin Ulrike Schmidt vor ihren Augen schuf.
Zufrieden über das Interesse der jungen Leute und die Vielfalt der Aussteller zeigte sich Schulleiter Karsten Oberländer. Leidenschaftlich stellten er und die Fachlehrer den Jugendlichen im Untergeschoss die jüngste Errungenschaft der Schule vor: eine 3-D-VR-Brille. Mit ihr sei es möglich, die am Computer erstellten Konstruktionsteile virtuell als Bauteil zu erleben. „Damit kann man sich eine ganze Welt bauen“, schwärmte Oberländer.
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Gut kam die Neuheit auch bei den Schülerinnen und Schülern an. „Ich glaube, das ist die Zukunft“, bilanzierte zum Beispiel Alex Marienhagen (14). „Das war, als wäre ich in einer anderen eigenen Welt gewesen“, staunte Ben Rahn (17), als er die Brille wieder absetzte.