AboAbonnieren

"Beamtenspur" bald dichtKreisel am Hürther Rathaus soll sicherer werden

Lesezeit 2 Minuten

Der Kreisel an der Kreuzung Friedrich-Ebert-/Bonnstraße ist ein Unfallschwerpunkt.

Hürth-Hermülheim – Die Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße/Bonnstraße zählt seit jeher zu den gefährlichsten Verkehrsknoten in Hürth. Immer wieder kommt es dort zu Unfällen. Daran hat auch der Bau eines Verkehrskreisels vor zwei Jahrzehnten wenig geändert – davor war die Kreuzung sogar eine der unfallträchtigsten im Rheinland. Nun unternimmt die Stadt abermals einen Versuch, die Gefahrenstelle zu entschärfen.

Das Problem im Kreisel sind nach Erkenntnissen der Verkehrsunfallkommission des Rhein-Erft-Kreises vor allem Radfahrer, die den umlaufenden Radweg in die falsche Richtung befahren. An den Straßeneinmündungen kommt es zu Zusammenstößen, weil Autofahrer offenbar nicht mit Radfahrern rechnen, die gegen die Fahrtrichtung von rechts kommen.

Hürther Kreisverkehr ist vor allem für Radfahrer gefährlich

Auch an der Rechtsabbiegespur, die von der Friedrich-Ebert-Straße am Kreisel vorbei auf die Bonnstraße führt, kommt es zu brenzligen Situationen, oft sind Schüler des benachbarten Gymnasiums beteiligt. Die Unfallstatistik weist nach Auskunft von Kreissprecher Thomas Schweinsburg allein seit 2018 17 Unfälle aus. Neun Menschen wurden dabei verletzt, darunter sieben Radfahrer. In acht Fällen blieb es bei Blechschäden.

Die Unfallkommission forderte die Stadt schon 2019 auf, ein Konzept zu entwickeln, um die Unfallzahlen zu drücken. Dem Verkehrsausschuss und dem Arbeitskreis Radverkehr legte die Verwaltung im Herbst 2019 zwei Vorschläge vor. Eine Variante sah vor, die Radwege zurückzubauen und den Radverkehr auf der Fahrbahn mitzuführen. Beide Gremien sprachen sich aber letztendlich dafür aus, die Radwege beizubehalten, aber die Fahrtrichtung deutlicher zu markieren.

Stadtwerke Hürth setzen den Beschluss nach über anderthalb Jahren um

Außerdem soll der Rechtsabbieger – Bedienstete des nahe gelegenen Rathauses spotten über die „Beamtenspur“ – für den Verkehr dichtgemacht werden. Bereits im Dezember 2019 fasste der Verkehrsausschuss die entsprechenden Beschlüsse, im März 2020 stimmte auch die Unfallkommission des Kreises zu.

Das könnte Sie auch interessieren:

Mehr als anderthalb Jahre später setzen die Stadtwerke den Beschluss nun um. Am kommenden Sonntag (24. Oktober) soll eine beauftragte Fachfirma die Markierungsarbeiten vornehmen – wenn es nicht regnet. Die vorgeschriebene Fahrtrichtung soll mittels Piktogrammen und Markierungspfeilen deutlich hervorgehoben werden, außerdem sollen die Markierungen an den Zufahrten erneuert werden. Der Kreisel wird dafür ganztägig gesperrt. Nach Angaben von Stadtbaudirektor Manfred Siry schlagen die Kosten mit rund 30 000 Euro zu Buche. Außerdem soll die Polizei den Radverkehr stärker kontrollieren.