Diamanthochzeit in HürthHeimlich den Verlobungsring an den Finger gesteckt
Die Goldhochzeit hatten Ellen und Werner Ast noch in ihrem Lieblings-Urlaubsland Türkei mit der ganzen Familie gefeiert. Jetzt, zehn Jahre später, gehen sie das Fest zum diamantenen Ehejubiläum ruhiger an. Sozusagen „Op d'r Eck“ im Stotzheimer Restaurant Haus Rommerskirchen.
Ellen Ast stammt aus Köln. Sie war erst 15 Jahre alt, als sie im Herbst 1959 Werner Ast kennenlernte. Der neun Jahre ältere Schachtmeister aus Meppen in Niedersachsen hatte monatelang auf einer Straßenbaustelle in Vingst zu tun. Oft kehrte der Monteur für einen Imbiss in das Lebensmittelgeschäft der Familie Pelzer ein, in dem Tochter Ellen nach dem Volksschulabschluss mitarbeitete. „Er war nett, zuvorkommend und sah gut aus“, erinnert sie sich. „Sie hat mir sehr gefallen und daraus ist Liebe geworden“, erzählt er und ergänzt: „Sonst wäre ich nicht all die Jahre hin- und hergefahren.“ Immerhin trennen Vingst und Meppen rund 250 Kilometer.
Ehejubiläum in Hürth: Ehemann konnte Zwillingsschwestern immer auseinanderhalten
Bis heute fasziniert Ellen, dass Werner sie und ihre eineiige Zwillingsschwester von Anfang an auseinanderhalten konnte, ohne sich ein einziges Mal zu vertun. Die heimliche Verlobung bringt sie noch heute zum Schmunzeln. Ohne große Worte steckten sie sich bei einem Treffen die Ringe an.
Zur Heirat am 21. August 1962 brauchte Ellen noch das Einverständnis ihrer Eltern, da sie zwar wenige Wochen zuvor das 18. Lebensjahr vollendet hatte, damals aber noch nicht als volljährig galt. Das Paar entschied sich für eine katholische Trauung in der Kirche St. Theodor. Da Werner evangelisch ist, mussten sich die Brautleute beim damaligen Pastor den Segen für die religiöse „Mischehe“ holen.
Ehepaar zog 1965 ins eigene Haus nach Hürth-Stotzheim
Im April 1962 wechselte der Straßenbauer zu einer Kölner Firma. Sohn Bodo wurde 1964 geboren, Tochter Elke folgte 1970. Das Haus in Stotzheim kauften die Asts 1965. Viel Zeit fürs Familienleben und für Hobbys blieb nicht, da Werner Ast unter der Woche auf Montage ging und Ellen, wenn er abends heimkehrte, einige Stunden bei der Post tätig war. In den 70er- und 80er-Jahren züchtete er Brieftauben, und beide kegelten einige Jahre im Club „Bütz de Klötz“, mit dem sie auch im Karnevalszug mitgingen.
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Dass es viele Höhen und Tiefen in ihrer langen Ehe gegeben habe, räumen die Asts ein. „Das ist normal“, meint er gelassen. Sie hat einen Spruch parat: „Wo nix ist, da wohnt keiner.“