Verkehrschaos in HürthFahrgäste müssen ihren Bus am Busbahnhof suchen
Hürth – Neue Abfahrtszeiten, veränderte Linienführungen, dazu ein defektes elektronisches Fahrgastinformationssystem: Der neue Stadtbusfahrplan hat zu einiger Verunsicherung unter den Fahrgästen und vielen Beschwerden geführt. Vor allem am Busbahnhof herrsche zum Teil ein Durcheinander, weil unklar sei, welcher Bus von wo aus abfahre, beklagt ein Leser. Jürgen Wiethüchter, Leiter der Abteilung Nahverkehr bei den Stadtwerken, räumt die Probleme ein.
Mit dem neuen Fahrplan, der Mitte Dezember in Kraft getreten ist, ergeben sich auf fast allen Stadtbuslinien Änderungen. Eine wichtige Neuerung: Am Busbahnhof, dem zentralen Knotenpunkt im Stadtbusnetz am Einkaufszentrum in Hürth-Mitte, fahren die Busse wieder nahezu zeitgleich im 20-Minuten-Takt ab, um ein Umsteigen ohne große Wartezeiten zu ermöglichen. Doch gerade das verursacht jetzt Probleme.
Bildschirme am Busbahnhof in Hürth bleiben schwarz
Denn die Fahrzeuge der sechs Stadtbuslinien halten nicht immer an derselben Stelle. Eigentlich sollen Bildschirme den Fahrgästen schon einige Minuten vorab anzeigen, an welchem der 16 Haltepunkte – acht auf jeder Seite des Busbahnhofs – der Bus der jeweiligen Linie anhalten wird. Doch die Bildschirme bleiben seit Wochen schwarz. Erschwerend kommt hinzu, dass zwei Stadtbusbuslinien – die neu geführten Linien 713 und 720 – anders als bisher und auch im Unterschied zu den anderen Stadtbussen in zwei Richtungen abfahren. So irren am Busbahnhof, wie der Leser beobachtet hat, nicht nur ältere Fahrgäste mit ihrem Rollator zwischen bis zu acht Bussen umher, darunter auch noch die Regionalbuslinien, sondern besteigen bisweilen auch den Bus in die falsche Fahrtrichtung.
Warum die digitale Fahrgastinfo nicht funktioniert, ist unklar. „Wir suchen nach der Ursache“, so Wiethüchter. Der Nahverkehrschef der Stadtwerke geht von einem Software-Fehler aus. Um für Orientierung zu sorgen, seien die Busfahrer angewiesen worden, immer an denselben beiden hintereinander liegenden Haltestellen zu stoppen. Daran habe sich aber nicht jeder gehalten. „Wir achten da jetzt drauf“, betont Wiethüchter. Außerdem soll am Busbahnhof ein Fahrplan mit den jeweiligen Haltepunkten ausgehängt werden, auch den gibt es bislang nicht. Wiethüchter: „Das hätte sicher besser laufen können.“
Busverbindung zwischen Alt-Hürth und Kendenich gestrichen
Aber auch über die die neuen Linienführungen gibt es Beschwerden. So beklagen sich Fahrgäste unter anderem darüber, dass es keine direkte Busverbindung mehr zwischen den benachbarten Stadtteilen Alt-Hürth und Kendenich gibt, sondern der Weg jetzt über den Busbahnhof führt. Davon sind auch Schülerinnen und Schüler betroffen, die von Alt-Hürth aus zur Hauptschule nach Kendenich wollen und nun in Hürth-Mitte umsteigen müssen. „Das ist eine Verschlechterung“, gibt Wiethüchter zu.
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Die neue Linienführung, die im Gegenzug Alt-Hürth direkt an die Stadtbahn in Hermülheim anbindet und auch den Chemiepark erreichbar macht, sei aber politisch so beschlossen worden. Den Vorwurf, dass Schülerinnen und Schüler nicht über den neuen Fahrplan, der Auswirkungen auf den Schülerverkehr hat, informiert worden seien, weist Wiethüchter zurück: „Wir haben an alle Schulen Minifahrpläne verschickt.“