Am Gleueler Bach entlang führt die Rätselwanderung von Gleuel nach Sielsdorf und zurück. Für Wanderer gibt es auch etwas zu gewinnen.
RätselwanderungAuf zur Buchstabensuche in den zweitkleinsten Hürther Ortsteil
In den zweitkleinsten Hürther Stadtteil führt die Rätselwanderung am letzten Wochenende der Sommerferien. Etwas mehr als 400 Menschen leben in dem beschaulichen Sielsdorf im Nordwesten der Stadt. Der Ort wurde 898 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte bis zur Neuzeit zur Nachbargemeinde Gleuel. Dort startet auch die Wanderung, und zwar an der Pfarrkirche St. Dionysius an der Bachemer Straße.
Wir überqueren die Straße, wenden uns nach links (stadtauswärts) und folgen im Kreisverkehr dem ersten Abzweig auf die Grippekovener Straße. Dort geht’s an der Burgmauer der historischen Wasserburg Gleuel entlang, die wir am Ende der Wanderung noch genauer in Augenschein nehmen. Wir folgen der Straße insgesamt knapp 700 Meter weit, bis sie in einer Sackgasse endet. In der Verlängerung führt ein idyllisch von Bäumen beschatteter Feldweg am Gleueler Bach entlang, dem wir weiter folgen.
An der Sielsdorfer Mühle wurde das Industriezeitalter in Hürth eingeläutet
Dann überqueren wird die Frechener Straße und gehen geradeaus weiter den Feldweg entlang bis nach Sielsdorf. Vor der Ansiedlung empfängt uns die Dorfgemeinschaft mit einem Willkommensschild. Auf der Rückseite des Schildes steht auch ein Abschiedsgruß, dem wir unser Augenmerk schenken: Den zweiten Buchstaben notieren wir für das Lösungswort. Einen Steinwurf weiter liegt unter Bäumen der Spielplatz an der ehemaligen Sielsdorfer Mühle. Neben Spielgeräten laden Tische und Bänke zum Picknick ein. Innerhalb der Grünanlage verschwindet der Gleueler Bach in einem Kanalrohr.
Längst verschwunden ist auch die schon in Urkunden aus dem frühen Mittelalter erwähnte Wassermühle am Gleueler Bach, die einst zum Kölner Stift Sankt Pantaleon gehörte und an Müller verpachtet war. Später wurde die Mühle zum Ausgangspunkt des Industriezeitalters auf dem heutigen Hürther Stadtgebiet. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Mühle an zwei „Fabrikanten“ – Peter Jüssen und Jakob Sons – verkauft und in eine Papierfabrik umgebaut, in der grobes Packpapier hergestellt wurde.
Doch schon nach wenigen Jahren kam die Unternehmung in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Der Kölner Unternehmer Johann Classen-Kappelmann übernahm die Papiermühle. Die Wasserkraft ersetzte er durch einen mit Gas befeuerten Dampfkessel. Das alte Fabrikgebäude ist heute Teil einer modernen Wohnanlage. An die Mühle erinnert nur noch der Straßenname. Wir folgen dem Weg am Dorfhaus vorbei nach links und biegen am Ausgang der Parkanlage nach rechts auf die besagte Straße „Sielsdorfer Mühle“ ein.
Auf der rechten Seite stoßen wir auf eine ehemalige Trafostation; das gelb getünchte Häuschen wird inzwischen von den Dorfgemeinschaften aus Sielsdorf und dem benachbarten Stotzheim als Lagerraum genutzt. An dem Häuschen ist der Schriftzug „Ein Gans besonderes Dorf“ zu lesen – eine Anspielung auf die Gänse, die Sielsdorf über Hürth hinaus bekannt gemacht haben. Auf der Fassade des alten Elektrohäuschens haben sich viele Sielsdorfer mit bunten Abdrücken ihrer Hände verewigt. Vor dem Häuschen befindet sich das Ehrenmal, das an die Kriegsgefallenen erinnert. Von der Widmung auf dem Sockel des Gedenksteins notieren wir den letzten Buchstaben.
Der als „Sielsdorfer Fußfall“ bekannte Bilderstock wurde 1850 eingeweiht
Weiter geht’s links entlang auf die Dorfstraße. Linker Hand erblicken wir als vorletztes Gebäude ein altes Fachwerkhaus, das in die Denkmalliste eingetragen ist. Am Ende der Straße biegen wir nach rechts auf die Fühlingstraße ab, die den Namen eines Rittergutsbesitzers von Horbell und früheren Gemeindevorsteher von Gleuel trägt. An der Straßenecke befindet sich ein Bilderstock, der als „Sielsdorfer Fußfall“ bekannt ist. 1850 weihte Pfarrer Neukirchen aus Gleuel das Heiligenhäuschen, das seinerzeit auf einem von den Geschwistern Kreuer zur Verfügung gestellten Platz aus Spenden der Bevölkerung von Sielsdorf und Horbell errichtet wurde.
Wir folgen der Fühlingstraße bis zum Ende und biegen nach rechts auf die Niklausstraße ab. Nach knapp 140 Metern biegen wir nach rechts auf die Straße „Am Gleueler Bach“ ab. An der gleichnamigen Bushaltestelle befindet sich ein Schaukasten. Oben steht, wer ihn aufgestellt hat. Vom ersten Wort schreiben wir den vorletzten Buchstaben auf.
Anschließend führt der Weg weiter die Straße entlang und dann nach links wieder auf die Dorfstraße. Wir folgen bis zum Ende, überqueren die Kölner Straße und gehen dann weiter nach rechts. Schon von weitem hören wir ein vielstimmiges Geschnatter, schließlich sehen wir auf der rechten Seite auch die vielen Gänse auf der Wiese des Sielsdorfer Gänsehofs. Auf dem Hof der Familie Viander kaufen viele Familien traditionell ihre Martins- oder Weihnachtsgans.
Wir folgen der Kölnstraße über die Frechener Straße hinweg und kommen wieder nach Gleuel. Linker Hand befindet sich die Rettungswache der Feuerwehr. Ein paar Meter weiter verkündet ein Schild am Straßenrand die Gottesdienstzeiten in der evangelischen Kirche in Gleuel. Auf einer beigefügten Tafel steht, wie die Kirche heißt und welche Adresse sie hat. Vom zweiten Wort im Namen der Kirche notieren wir den letzten Buchstaben.
Die Wasserburg Gleuel zählt zu den ältesten erhaltenen Gebäuden in Hürth
Auf Höhe des Gewerbegebiets wechseln wir die Straßenseite und folgen dann der abzweigenden Gielenstraße. Eine Tafel unterhalb des Straßenschilds gibt Auskunft über den Namensgeber. Wir schreiben davon den letzten Buchstaben auf. Dann folgen wir der Straße auf den Weg über die Holzbrücke über den Gleueler Bach. Hinter der Brücke warnt ein Schild mit einem durchkreuzten stilisierten Schwimmer vor den Gefahren in dem kleinen Teich. Vom Wort darunter schreiben den zweiten Buchstaben auf.
Wir biegen dann nach links ab und folgen dem Weg durch die kleine Parkanlage entlang des Gleueler Bachs, zu der auch ein Spielplatz gehört. Wir gehen geradeaus über die Burgstraße hinweg auf das Tor der historischen Wasserburg Gleuel zu, die zu den ältesten erhaltenen Gebäuden in Hürth zählt. Auf einer Laterne am Burggraben hängt ein Schild mit der Bitte, die Wassertiere wegen der Rattengefahr nicht zu füttern. Von der ersten genannten Tierart in der oberen Zeile notieren wir den ersten Buchstaben, der viermal im Lösungswort vorkommt. In der zweiten Zeile wird eine weitere Tierart genannt, auch davon schreiben wir den ersten Buchstaben auf.
Wir biegen nun nach links ab und folgen dem Weg am Burggraben entlang durch den Burgpark. Am Ende stoßen wir wieder auf die Bachemer Straße und folgen ihr nach rechts bis zum Ausgangspunkt an der Kirche. Zur Rechten sehen wir im Burgpark noch die anmutige Skulptur eines Engels. Vor der Dionysiuskirche endet die Rätselwanderung. Auf dem Block sollten jetzt alle Buchstaben stehen, aus denen sich das Lösungswort zusammensetzt. Das Wort hat elf Buchstaben, darunter einen aufgelösten Umlaut.
Die Strecke ist 4,2 Kilometer lang und in anderthalb Stunden gut zu schaffen. An vielen Stellen locken Bänke zum Verweilen, auf drei Spielplätzen können Kinder sich austoben. Die Wege sind gut ausgebaut, das gilt aber nicht für einen Teil des Feldwegs, der mit dem Kinderwagen womöglich schwieriger zu passieren ist. Einkehrmöglichkeiten gibt es in Gleuel.
Die Preise
Zu gewinnen gibt es dreimal zwei Tageskarten für das Hürther Familienbad De Bütt, zur Verfügung gestellt von der Stadt Hürth. Wer am Gewinnspiel teilnehmen möchte, bringt die Buchstaben in die richtige Reihenfolge und schickt das Lösungswort per E-Mail an die Redaktion.
Die Karten werden unter allen richtigen Einsendungen verlost. Einsendeschluss ist Mittwoch, 21. August, 23.59 Uhr. Die Gewinner werden schriftlich informiert. Das Lösungswort der Wanderung in Pulheim vergangene Woche lautete „Steiermark“.