34 Jahre Pfarrer in Hürth-HermülheimAnnelie und Dieter Steves feiern Goldhochzeit
Hürth-Hermülheim – Sie kamen beide in Gevelsberg zur Welt, ihre Mütter waren Freundinnen. Dieter Steves (76) glaubt: „Meine Schwiegermutter hat mich schon im Kinderwagen durch den Ort geschoben, da war meine Frau noch nicht geboren.“ Annelie Steves, geborene Eisentraut, ist drei Jahr jünger als ihr Ehemann.
Sie wuchs in ihrem Geburtsort auf, und ging nach dem Abitur nach Bonn, wo sie Germanistik und Geografie auf Lehramt studierte. Später kam evangelische Religion dazu. Ihren beruflichen Werdegang startete sie an der Realschule in Köln-Nippes, es folgten Anstellungen bei der Melanchthon-Akademie und als Referentin beim Landesverband der evangelischen Frauenhilfe. Mitte der 90er Jahre wechselte sie als Lehrerin ins CJD-Jugenddorf nach Frechen-Bachem, wo sie bis 2009 blieb.
Hürther Paar führt jahrelang eine Fernbeziehung
Dieter Stevens Familie dagegen zog von Gevelsberg noch in seiner Kinderzeit um nach Köln-Sülz. Nach der Schule ging der junge Mann zum Theologiestudium nach Wuppertal, Tübingen und Bonn. Sein Vikariat brachte ihn zurück nach Köln, nach Rodenkirchen in die Diakonie Michaelshoven. Über Brühl kam der Pfarrer nach Hermülheim zur Matthäuskirchengemeinde an der Kölnstraße, dort wurde er an seinem Geburtstag ordiniert, am 28. November 1971. Hier blieb er 34 Jahre, bis er am ersten Advent 2005 in den Ruhestand verabschiedet wurde.
1969 hatte sich das Paar verlobt, das wegen der verschiedenen Studienorte lange eine Fernbeziehung führte. Am 11. Dezember 1970 heirateten die beiden in der alten Heimat. „Die Trauung fand in der Kirche statt, in der wir beide getauft worden waren“, erzählt Annelie Steves. Das Paar bekam zwei Töchter und hat zwei Enkelkinder.
„Unsere Wohnung war die Anlaufstelle für die Gemeindeglieder“
Die Pfarrstelle in Hürth habe ihm eine „tolle Aufbauzeit“ beschert, erzählt Dieter Steves. „Man konnte vieles ausprobieren.“ Die Gemeinde war im Umbruch, das Gemeindezentrum in Hürth-Mitte wurde Anfang der 80er Jahre errichtet. „Wir hatten wenig Freizeit, denn die Gemeindearbeit stand an erster Stelle. Da wir noch kein Pfarrbüro hatten, war unsere Wohnung die Anlaufstelle für die Gemeindeglieder.“
Im Klartext heißt das: Die Ehefrau war fest in die Gemeindearbeit eingebunden, neben ihrem Job. Die Themen waren breit gefächert: Eine Welt-Gruppe, Ökumene, Partnerschaften mit Spijkenisse und Thatford oder die Gründung des Hospizvereins und des Netzwerkes „Löwenzahn“ gehörten ebenso dazu wie die Reformierung der Gottesdienste oder des Konfirmandenunterrichts. „Das ging nur gemeinsam, sonst hätte das nicht funktioniert“, sagt Steves im Rückblick.
Das könnte Sie auch interessieren:
Wenn Zeit blieb, suchte das Paar Entspannung und Erholung beim Radfahren, Wandern oder Lesen. Kulturelle Angebote waren ihnen wichtig. Richtig abschalten konnten sie bei Reisen nach Frankreich, in die Partnerstädte in Kenia, Großbritannien oder den Niederlanden. Die Fotografie war eines ihrer Hobbys, Dieter Steves pflegt es auch heute noch. Gern erinnern sich beide an Reisen in die USA, Griechenland, Skandinavien oder Südamerika. Ihr Ehejubiläum werden sie nicht so feiern können wie gewünscht, aber die Hoffnung auf eine spätere Nachfeier geben sie nicht auf.