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Bäume statt ParkplätzeHürther Grüne wollen Wäldchen am Konsulat retten

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Einige alte Bäume stehen auf dem Gelände des alten Rathauses. Grünen-Ratsfrau Inge Cürten-Noack will sie erhalten.

Hürth-Hermülheim – Einige mächtige, alte Bäume stehen hinter dem Stacheldrahtzaun auf dem Gelände des türkischen Generalkonsulats und auf einer Brachfläche hinter dem Kreissparkassen-Hochhaus. Doch die Grünen-Stadtverordnete Inge Cürten-Noack ist besorgt um das Wäldchen. Denn im Entwurf eines Bebauungsplans für das Gebiet des alten Rathauses – seit 1984 Sitz des türkischen Generalkonsuls – und der alten Feuerwache kommen die Bäume nicht vor. Stattdessen sind dort Parkplätze geplant.

Der Beschluss, einen Bebauungsplan für das 11.000 Quadratmeter große Gelände zwischen Luxemburger-, Köln- und Hans-Böckler-Straße aufzustellen, stammt bereits aus dem Jahr 2013. Hintergrund war der angekündigte Wegzug des Generalkonsulats nach Köln, für den es aber noch immer keinen Zeitplan gibt. Das Verfahren ruhte lange, weil für den Bereich um die Luxemburger Straße in Hermülheim zunächst ein Städtebaukonzept entwickelt werden sollte, das seit 2019 vorliegt.

Bebauungsplan soll Entwicklung des Gebiets in der Mitte von Hermülheim sichern

Der Bebauungsplan soll das alte Rathauses von 1901 sichern und entlang der Luxemburger Straße eine drei- bis viergeschossige, an der Hans-Böckler-Straße eine dreigeschossige Bebauung ermöglichen. An der Straßenecke könnte ein fünfgeschossiger Neubau entstehen.

Dass die Bäume bei der Planung keine Rolle spielen, findet Inge Cürten-Noack unverständlich: „Ich habe im Bebauungsplanverfahren mehrfach auf die Bäume hingewiesen. Leider wurden meine Anregungen von Seiten des Planungsamts und der Politik nicht aufgenommen.“ Ein Umweltschützer vom BUND habe bei einer Begehung mindestens zehn erhaltenswerte Bäume im Plangebiet festgehalten: Linde, Bergahorn, Walnuss und Blutbuche.

Grüne befürchten „großen Verlust" für Hermülheim

Sollten die Bäume fallen, wäre das für Hermülheim „ein großer Verlust“, meint Cürten-Noack. Sie erinnert daran, dass schon mit dem GWG-Neubau auf der anderen Seite der Hans-Böckler-Straße eine „grüne Lunge“ verloren gegangen sei. Das Wäldchen leiste einen Beitrag zum lokalen Klima.

Ratsfraktionschef Hendrik Fuchs betont, dass die Grünen in der Juni-Sitzung des Planungsausschusses, als die öffentliche Auslegung des Entwurfs für den Bebauungsplan beschlossen wurde, darum gebeten hätten, den Erhalt der Bäume zu prüfen. „Das ist aber nicht erfolgt, und davon steht auch nichts im Protokoll“, ärgert sich Fuchs. Er will die Bäume noch einmal zum Thema im Ausschuss machen.

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Stadtbaudirektor Manfred Siry entgegnet indes, dass der Entwurf einstimmig beschlossen worden sei – auch mit den Stimmen der Grünen. Siry: „Ich kann da nicht einfach auf Zuruf noch ein paar Bäume einzeichnen.“