Das Galeristen-Ehepaar Rafael und Teresa Jablonka haben die ehemalige Ursula-Kirche 2010 gekauft und zu einem bedeutendem Kunstort gemacht.
Kulturpreis für GaleristenIn der Böhm-Chapel in Hürth stellen Künstler von Weltrang aus
Die Böhm-Chapel in Kalscheuren hat sich längst zu einem weithin bekannten Kunstort entwickelt. Zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler von Weltrang haben den ehemaligen Kirchenraum seit 2010 mit Gemälden, Fotografien und Skulpturen bespielt und damit ein internationales Publikum angezogen.
Von nun an sind bis Ende April großformatige Arbeiten des renommierten spanischen Künstlers Miquel Barceló zu sehen, die sich dem Meer und seinen Lebewesen widmen. Gezeigt werden Gemälde und Keramiken aus seinen jüngsten Schaffensjahren, darunter auch eine Studie für die Wandmalereien in einer Kapelle der Kathedrale von Mallorca.
Ehepaar Jablonka erwarb die ehemalige Ursula-Kirche in Hürth
Die Vernissage, bei der auch der Künstler anwesend war, bildete gleichzeitig einen würdigen Rahmen für die Verleihung des Kulturpreises der Stadt Hürth an das Galeristen-Ehepaar Teresa und Rafael Jablonka, die in der Böhm-Chapel Ausstellungen organisieren. Das Paar erwarb 2010 die ehemalige Pfarrkirche St. Ursula, die zwischen 1954 und 1956 von dem bekannten Architekten Gottfried Böhm erbaut und im Juni 2006 profaniert wurde. Seit 14 Jahren finden in dem denkmalgeschützten Kuppelbau Ausstellungen statt unter der Bezeichnung Böhm-Chapel, einer Namensgebung, mit der der Baumeister einverstanden war.
„Es geht hier um Kunst und Kultur in einem Kunstwerk und einer Kulturstätte“, würdigte Bürgermeister Dirk Breuer das Wirken der Galeristen und Kunstsammler, die inzwischen im österreichischen Seefeld zu Hause sind. „Mit der Schaffung der Böhm-Chapel haben Sie einen kulturellen Leuchtturm ausgestaltet, der weit in die Welt hinausstrahlt“, sagte Breuer vor den mehr als 100 Gästen.
In seiner Laudatio hob Robert Rademacher, der Vorsitzende des Freundeskreises der Kunstsammlung NRW, das stifterische Wirken des Paares Jablonka hervor. „Ich freue mich über den Kulturpreis, aber die Kunst ist meine Sprache, sie soll im Mittelpunkt stehen“, betonte Rafael Jablonka. 1952 in Polen geboren, eröffnete er vor mehr als 30 Jahren in Köln eine Galerie mit dem Fokus auf US-Kunst, zu der sich dann auch deutsche Kunst gesellte. In seiner Sammlung befinden sich auch Werke von Joseph Beuys, Damien Hirst und Andy Warhol.
„Mit der Böhm-Chapel wollte ich vor allen Dingen überregional einen Ort schaffen, bei dem künstlerisch viel passiert“, führte er aus. „Früher, als wir in Köln lebten, waren wir fast jeden Sonntag hier. Und wir werden immer wieder herkommen“, ergänzte seine Frau Teresa.