Menschen, die sich auf vielfältige Weise für ihre Heimat einsetzen, standen im Mittelpunkt beim Erntedankempfang der Stadt.
Beim ErntedankempfangViel Applaus für Hürther, die sich für ihre Heimat starkmachen
In Hürth hält man immer schon etwas früher Rück- und Ausblick auf vergangene und kommende Ereignisse. Statt eines Neujahrsempfangs lädt die Stadt bereits im Herbst zum Erntedank ein. Rund 400 Gäste aus der Stadtgesellschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft kamen am Donnerstagabend ins Bürgerhaus. Höhepunkt war auch in diesem Jahr die Verleihung des Ehrenamtspreises.
Über die Preisträger, die von Hürther Bürgerinnen und Bürgern vorgeschlagen wurden, hatte vorab eine Jury aus Vertretern von Politik und Verwaltung entschieden. Die Preisgelder stellt das Land bereit.
Preisträger setzen sich für ein Wir-Gefühl in Hürth ein
Den ersten Preis, dotiert mit 2500 Euro, verlieh Bürgermeister Dirk Breuer an den Migranten-Selbsthilfeverein Hürther Brücke der Kulturen, der durch Elena Letezki, Michaela Mönnig und Anke Voerkel vertreten war. Der Verein bietet unter anderem Sprachkurse, Hilfe bei Arztbesuchen und Bewerbungen und ein Asylcafé an und organisiert Begegnungsfeste. Viele der heute Aktiven haben selbst vor Jahren Zuflucht in Hürth gesucht. „Allen Spaltern zum Trotz setzen Sie sich Tag für Tag für ein Wir-Gefühl ein“, so Breuer. „Ihr ehrenamtliches Engagement ist unverzichtbar dafür, dass unsere Stadt Heimat wird.“
Den zweiten Preis, verbunden mit 1500 Euro Preisgeld, erkannte die Jury dem Feuerwehrmann Andreas Nussbaum zu, der unter dem Titel „Von den sieben Sprüngen zur Erft sieben“ ein Buch über die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr in Hürth geschrieben hat und damit „Generationen an Kameradinnen und Kameraden ein Denkmal“ gesetzt habe, so der Bürgermeister: „Das Buch ist Ergebnis einer zweijährigen Fleißarbeit. Mit seinen alten Fotos und Dokumenten und gibt das Werk Einblicke in fast vergessene Zeiten unserer Heimat.“
Eigentümer der Corrensmühle in Gleuel bewahren ein Stück Heimat
Der dritte Preis, der mit 1000 Euro dotiert ist, ging an das Ehepaar Anita und Karl Maria Fölling, das die damals heruntergekommene historische Corrensmühle in Gleuel gekauft und innerhalb von zwölf Jahren mit viel Liebe zum Detail restauriert hat. „Sie zeigen: Es ist nicht immer notwendig, alles abzureißen und neu zu bauen“, so Breuer. „Auch das Alte hat Charme und viele Geschichten zu erzählen.“ Mit seinem Einsatz bewahre das Ehepaar Fölling „ein Stück Geschichte, ein Stück Heimat“.
In kleinen Videobeiträgen ließ die Stadt die aus ihrer Sicht wichtigsten Ereignisse der vergangenen zwölf Monate Revue passieren. Den künstlerischen Rahmen setzten die Jazzband des Albert-Schweitzer-Gymnasiums und Tänzerinnen und Tänzer des Tanzstudios Odenthal.
Bürgermeister Dirk Breuer hielt in seiner Ansprache Ausblick auf einige identitätsstiftende städtebauliche Zukunftsprojekte, für die teils ein langer Atem benötigt werde. Er sprach die Entwicklung auf dem alten Kreishausgelände an; dort habe die Stadt die Chance, ihr bislang unvollendetes Zentrum zu komplettieren. Auch auf den geplanten Stadionpark in Alt-Hürth und die „Lebensader Lux“ in Hermülheim kam Breuer zu sprechen. Gerade das Hochbauamt werde in den kommenden Jahren unter anderem durch zahlreiche Schulbauprojekte weiter gefordert sein.