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Albert-Schweitzer-Gymnasium in HürthKonflikt um Schulleiterstelle beendet

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Thorsten Jürgensen-Engl führt das Albert-Schweitzer-Gymnasium seit zwei Jahren kommissarisch

Hürth – Seit zwei Jahren führt Thorsten Jürgensen-Engl das Albert-Schweitzer-Gymnasium kommissarisch – mit Beginn des neuen Schuljahrs ist der 49-jährige Wahl-Hürther nun offiziell Schulleiter. Vergangene Woche holte der Pädagoge seine Ernennungsurkunde bei der Bezirksregierung ab. Damit endet ein Konflikt um die Besetzung der Stelle, die für Unruhe gesorgt hatte.

Im Juni 2020 hatte die Bezirksregierung das Bewerbungsverfahren, an dem sich auch der kommissarische Schulleiter beteiligt hatte, abgebrochen. Stattdessen sollte eine Schuldirektorin nach Hürth versetzt werden. Doch dagegen regte sich massiver Widerstand in der Schulgemeinde. Die Bezirksregierung machte nach Protesten einen Rückzieher und schrieb die Stelle erneut aus. Jürgensen-Engl konnte sich gegen eine Mitbewerberin aus Köln durchsetzen.

Ein Nordlicht kam ins Rheinland nach Hürth

Der Schulleiter ist ein Nordlicht und wuchs in Schleswig-Holstein auf. Ins Rheinland führte ihn ein Kompromiss. „Meine Frau kommt aus Österreich. Köln war für uns die geografische Mitte“, sagt Jürgensen-Engl. Nach dem Lehramtsstudium in Mathematik und Chemie in Münster kam er 1999 als Referendar ans Albert-Schweitzer-Gymnasium, wechselte danach für fünf Jahre an ein Gymnasium in Köln und kehrte 2006 zurück nach Hürth. Im Februar 2018 wurde er stellvertretender Schulleiter, im August 2019 übernahm er kommissarisch die Leitung des Gymnasiums mit heute 1350 Schülerinnen und Schülern sowie 135 Lehrkräften.

„Ich sehe mich als ein klassischer Dorfschullehrer“, sagt Jürgensen-Engl und meint damit, dass es an der Schule nicht allein um Wissensvermittlung, sondern auch um „Menschenbildung“ gehe. Die Coronakrise habe deutlich gemacht, „wie wichtig das soziale Miteinander“ sei. Jürgensen-Engl: „Corona ist an den Schülern nicht spurlos vorbeigegangen.“ Deshalb hat er unter anderem das Beratungslehrerteam verstärkt.

Schulleiter war zunächst als Krisenmanager gefordert

Während er zuletzt als Krisenmanager gefordert war, hofft der Schulleiter, sich künftig mehr mit Schulentwicklung beschäftigen zu können. „Ich werde meine ganze Energie in eine zukunftsfähige Schule stecken“, verspricht Jürgensen-Engl. Im neuen Schuljahr unterrichtet er auch wieder selbst: „Das ist wichtig, um nicht die Bodenhaftung zu verlieren.“

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