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Millionen-Schäden nach ÜberschwemmungZwei Hürther Kitas bleiben vorerst geschlossen

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Mit Heizlüftern werden die durchnässten Böden in der Hürther Kita Strolche getrocknet.

Hürth – Die schweren Regenfälle Mitte Juli haben in Hürth zu Überschwemmungen und erheblichen Schäden in Schulen und an Kitas geführt. Zwar steht das genaue Ausmaß noch nicht fest, die Verwaltung rechnet aber damit, das die Kosten für die Beseitigung der Hochwasserschäden bei mindestens einer halben Millionen Euro liegen, sich aber auch auf mehr als eine Million Euro summieren könnten. Zwei Kitas sind so stark betroffen, dass sie vorerst nicht öffnen können.

Auf eine Anfrage der SPD-Fraktion hat die Verwaltung eine erste Bilanz gezogen. Demnach sind elf der 16 Hürther Schulen betroffen, jedoch unterschiedlich stark. Am schlimmsten habe es die Wendelinusschule in Berrenrath getroffen.

Dort kam es nach Angaben von Bildungsdezernent Jens Menzel zu einem „massiven Wassereintritt im Kellergeschoss von Bauteil B“. Grundwasser sei durch den Boden und die Außenwände sowie durch den Kanal eingedrungen, in dem Keller, in dem ein OGS-Raum, Küche und Speiseraum untergebracht sind, habe das Wasser 15 Zentimeter hoch gestanden. Die Räume seien ausgeräumt. Boden, Putz, Trockenbauwände und die Einrichtung müssten entsorgt werden.

Hochwasser in Hürth: Sanierungskonzept wird erarbeitet

„Für das Schulgebäude muss ein Sanierungskonzept erarbeitet werden“, sagt Menzel. Erst dann könne entschieden werden, wann das Kellergeschoss wieder genutzt werden könne. Als Ausweichquartier wird auch der Awo-Container auf dem Schulgelände genutzt.

Auch an anderen Schulen stand das Wasser im Keller. An der Carl-Orff-Schule in Alstädten/Burbach sind Computer- und Musikraum, Bibliothek und Lehrmittelraum betroffen, die Einrichtung wurde erheblich in Mitleidenschaft gezogen. An der Brüder-Grimm-Schule drang das Wasser durch den Boden des Sekretariats in Klassen- und Differenzierungsräume im Untergeschoss ein. Das Sekretariat muss zunächst ins Lehrerzimmer umziehen.

Geschlossen bleibt die Kita Hürther Strolche in Hermülheim, die nach einem Wasserschaden saniert werden muss.

Gesperrt bleibt vorerst die Turnhalle der Clementinenschule in Alt-Hürth. Dort drang Grundwasser durch die Bodenhülsen ein, der komplette Sportboden ist nach Verwaltungsangaben durchfeuchtet. An anderen Schulen gab es laut Bilanz des Schulamts nur kleinere Wasserschäden im Gebäude oder in den Turnhallen.

Hürth: Kinder werden auf andere Kitas verteilt

Komplett renoviert werden müssen dagegen die Räume zweier Kindertagesstätten in Hermülheim. Das Gebäude der Kita Vorwitznasen des Trägers Käpt’n Browser ist vorerst nicht nutzbar. Zunächst wurden die Kinder nach Angaben von Dezernent Menzel in der Kita Hürther Zwergengarten in Stotzheim betreut, die zu diesem Zeitpunkt Ferien hatte. Für die Dauer der Sanierungsarbeiten zieht die Einrichtung in die Räume der ehemaligen heilpädagogischen Kita der Lebenshilfe nach Gleuel um.

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Für die Kinder der ebenfalls vom Hochwasser betroffenen städtischen Kita Hürther Strolche wurde zunächst eine Notbetreuung in der Hermülheimer Kita Mobile angeboten. Nach den Ferien werden die vier Gruppen zunächst bis zu den Herbstferien auf vier andere Einrichtungen verteilt: die städtischen Kitas Mobile und Regenbogen-Fische (Alt-Hürth), die Kita St. Franziskus der Caritas (Hermülheim) und die Katholische Kita St. Mariä Geburt (Efferen). Dort werden Mehrzweckräume und Turnhallen genutzt.