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Gutachten gefordertLokalpolitiker besorgt über Hitzefrei an Hürther Gymnasium

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt eines der neuen Schulgebäude des Ernst-Mach-Gymnasiums hinter einem Sportgerät auf dem Schulhof.

In den Neubauten des Ernst-Mach-Gymnasiums soll es im Sommer ein Problem mit Hitze geben. Verwaltung und Schulleiter sehen das anders.

Gibt es im Neubau des Ernst-Mach-Gymnasiums ein Hitzeproblem? Lokalpolitiker berichten von Beschwerden. Das sagen Stadt und Schulleiter dazu.

Im Neubau des Ernst-Mach-Gymnasiums an der Bonnstraße soll es ein Hitzeproblem an heißen Sommertagen geben. Das behauptet jedenfalls die Fraktion FDP/FWH, die Klagen darüber aus den Reihen der Lehrer- und Schülerschaft vernommen haben will. Die Stadtverordneten fordern von der Stadt, die Gebäude von einem Sachverständigen auch auf Baumängel prüfen zu lassen. Die Verwaltung indes sieht keinen Handlungsbedarf, auch Schulleiter Martin Welz sagte auf Nachfrage, er könne die Beschwerde nicht nachvollziehen.

Bereits im September hatten FDP und Freie Wähler im Planungsausschuss eine Anfrage zum Klima in den Klassenräumen an heißen Tagen gestellt und dabei auch angeführt, dass es an dem Gymnasium zu Unterrichtsausfall durch Hitzefrei gekommen sei. Das sei laut Erlass des Schulministeriums erst ab einer Raumtemperatur von 27 Grad möglich. Im Ausschuss wollte die Fraktion wissen, warum sich der Neubau derart aufheizen könne.

Hürther Stadtverwaltung sieht keinen Handlungsbedarf

Die Verwaltung stellte in ihrer Antwort fest, dass Wärmedämmung und Belüftung des Neubaus korrekt geplant und umgesetzt worden seien. Das Gebäude sei in Massivbauweise aus Stahlbeton und Mauerwerk errichtet worden. Diese Bauteile nähmen tagsüber die Wärme auf und gäben sie zeitversetzt in den kühlen Nachtstunden wieder ab, heißt es in der Niederschrift zur Ausschusssitzung im September.

Darüber hinaus sei das Gebäude mit Jalousien vor den Fenstern als Wärmeschutz ausgestattet. Eine Klima- und Belüftungsanlage gebe es an keiner Hürther Schule. Am Ernst-Mach-Gymnasium seien „keine weiteren Maßnahmen vorgesehen“.

Hürther FDP-Mann fürchtet, dass die Stadt am falschen Ende gespart hat

Ratsmitglied Christian Karaus wollte sich damit nicht zufriedengeben. „Wir sehen sehr wohl Handlungsbedarf“, sagte der FDP-Politiker in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses in dieser Woche. So habe sich das Gebäude offenbar so weit aufgeheizt, dass es Hitzefrei gegeben habe, obwohl die Außentemperaturen nicht gerade tropische Höhen erreicht hätten. Aber auch an anderen Tagen sei es in den Klassen so stickig, dass manche über Konzentrationsprobleme klagten.

Die Jalousien seien dabei wenig hilfreich. „Bevor man im Dunkeln sitzt, lässt man die Rollladen oben“, so Karaus. Er stellte in den Raum, ob die Stadt womöglich beim Wärmeschutz „an der falschen Stelle gespart“ habe. FDP/FWH forderten, dass die Verwaltung eine Stellungnahme der Schulleitung einhole und einen Sachverständigen einschalte. Das lehnten alle anderen Ausschussmitglieder ab.

Hürth: Schulleiter sieht kein Hitzeproblem an seinem Gymnasium

SPD-Ratsherr Michael Kleofasz verwies darauf, dass es nur einen halben Tag Hitzefrei gegeben habe, und das nach Absprache der Schulleiter an allen weiterführenden Schulen. „Das halte ich für kein Problem“, so Kleofasz.

Ähnlich äußerte sich Schulleiter Martin Welz gegenüber dieser Zeitung. Aufgrund der Wetterprognose mit „tropischen Nächten“ am Wochenende sei der Unterricht am ersten Montag im September in der Sekundarstufe I um 13.15 Uhr beendet worden, eine Stunde früher als sonst. Dass es Hitzefrei geben würde, sei unter den Schulleitern bereits am Freitag vorher besprochen gewesen.

Welz sagte, er kenne auch keine Klagen über ein Hitzeproblem an seiner Schule. „Ich würde das wohl auch als Erster merken“, so Welz. Schließlich habe er sein Büro in einem „voll verglasten Raum in Richtung Süden und Westen“.